US-Inflation geht im Dezember deutlich zurück
wrü Frankfurt
Der Anstieg der US-Inflationsrate hat sich im Dezember zum sechsten Mal in Folge ermäßigt. Er ging auf 6,5% gegenüber Vorjahr zurück, im Vergleich zu 7,1% im November. Gemessen an der Monatsrate verbilligten sich im Dezember Konsumgüter zum ersten Mal seit Mai 2020. Als wahrscheinlich gilt nun, dass die Fed das Tempo der Zinserhöhungen weiter drosseln und im Februar den Leitzins nur um 25 Basispunkte hochschrauben wird. Auch die aussagekräftigere Kernrate hat sich im Dezember auf 5,7% nach 6,0% im Vormonat ermäßigt. Der Rückgang sowohl der Headline-Inflation als auch der Kernrate entsprach dem Analystenkonsens. „Die Inflationsraten werden in den kommenden Monaten weiter einen fallenden Trend aufweisen“, erklärt Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. „Es wird zunächst relativ zügig in den Bereich der 4% gehen.“ Auf der nächsten Zinssitzung werde die Fed für einen Zinsschritt von nur noch 25 Basispunkten votieren. Auf der darauffolgenden Sitzung würden es nochmals 25 Basispunkte sein. „Auf der dritten Sitzung Anfang Mai wird die Fed dann von weiteren Zinserhöhungen absehen“, prognostiziert Gitzel. Dies markiere das Ende des geldpolitischen Straffungszyklus.
Der Rückgang der US-Inflation hat den Dollar geschwächt und den Euro getrieben. Der Euro stieg erstmals seit neun Monaten über 1,08 Dollar bis auf 1,0838 Dollar und ging zuletzt mit einem Gewinn von 0,6% bei 1,0820 Dollar um. Der Dollar-Index sank bis auf 102,32 Punkte und lag am frühen Abend mit einem Minus von 0,6% bei 102,57 Zählern
Am Anleihemarkt haben die US-Inflationsdaten die Renditen von Bundesanleihen weiter nach unten gedrückt. Die zehnjährige Bundrendite fiel bis auf 2,06% nach 2,19% am Vortag. Bei der 30-jährigen Bundrendite ging es bis auf 1,96% nach unten nach 2,05% am Tag zuvor. Im späten Handel lagen die 10- und 30-jährigen Bundsätze dann bei 2,13% und 2,02%.
Am Aktienmarkt kletterte der Dax bereits im Vorfeld der US-Inflationsdaten über die Marke von 15000 Punkten bis auf ein Hoch von 15095 Zählern. Nach Veröffentlichung der US-Teuerung am Nachmittag kam es dann zunächst zu Gewinnmitnahmen. Manch einer hatte doch eine positive Überraschung erhofft, und die Zahlen fielen eben aus wie prognostiziert. Danach befestigten sich die Aktienmärkte aber wieder. Der Dax schloss 0,7% verbessert auf 15058 Punkten und hat damit in diesem Jahr mehr als 8% zugelegt. Der MDax gewann 1,1% auf 28076 Zähler, während der Euro Stoxx 0,7% auf 4127 Punkte gewann. Auch die US-Aktienmärkte präsentierten sich im frühen Geschäft freundlich.
Berichte Seiten 6 und 24
MARKTDATEN | ||
12.1. | Vortag | |
Dax | 15058,30 | 0,74% |
Euro Stoxx 50 | 4126,68 | 0,66% |
S&P 500 (18h) | 3977,63 | 0,20% |
1 Euro in Dollar (20h) | 1,0853 | 1,0755 |
Gold in Dollar (20h) | 1898,85 | 1876,38 |
Öl/März in Dollar (20h) | 84,39 | 82,71 |
Bundrendite 10 J. | 2,10 | 2,16 |
US-Rendite 10 J. | 3,47 | 3,59 |
3-M.-Euribor | 2,288 | 2,288 |
Quelle: Refinitiv |