Verbraucherpreisindex

US-Inflation steigt auf 7 Prozent

Die Inflationsrate in den USA zog im Dezember so stark an wie seit fast 40 Jahren nicht mehr. Die Preise für Energie sanken hingegen zum ersten Mal seit Monaten wieder.

US-Inflation steigt auf 7 Prozent

Die Inflation in den USA zieht weiter an. Waren und Dienstleistungen kosteten im Dezember 7,0% mehr als im Vorjahresmonat wie das US-Büro für Arbeitsstatistik am Mittwochmittag mitteilte. Das ist der höchste Anstieg seit Juni 1982.

Der Verbraucherpreisindex stieg saisonbereinigt im Dezember um 0,5% nach einem Anstieg um 0,8% im November. Besonders die anziehenden Preise für Dienstleistungen wie Hotelübernachtungen und für gebrauchte Pkw und Lkw trieben die Inflation in die Höhe. Auch die Lebensmittelpreise trugen zu der Entwicklung bei, auch wenn sie zuletzt nicht mehr so stark stiegen. Der Energieindex ging im Dezember dagegen zurück – damit endete eine lange Serie von Preissteigerungen, die es Monat für Monat gab. Der Index sank im Dezember um 0,4%. Öl verbilligte sich zuletzt deutlich..

Ökonomen gehen davon aus, dass die Inflation 2022 abnehmen wird, jedoch weiterhin deutlich über der Marke von 2% liegt, die Geldpolitiker als erstrebenswert erachten. „Der Preisaufwärtsdruck dürfte im Verlauf dieses Jahres infolge auslaufender pandemiebedingter Sondereffekte und dem Ausbleiben weiterer Ölpreisschübe etwas nachlassen“, sagt Dirk Chlench, Senior Economist bei der LBBW. „Nach unserer Prognose wird die Veränderungsrate zwar bald ihren oberen Wendepunkt durchschreiten. Einer deutlichen Entspannung an der Preisfront dürften jedoch die angesichts der niedrigen Arbeitslosenquote beschleunigten Lohnzuwächse entgegenstehen. Für das Gesamtjahr 2022 erwarten wir einen Anstieg der Verbraucherpreise um 5,0% gegenüber dem Vorjahr.“

Die Inflationsrate für 2021 ist so hoch ausgefallen, wie von Experten zuvor prognostiziert. Die Entwicklung der Verbraucherpreise ist ein wichtiger Indikator für die US-Zentralbank Federal Reserve bei ihrer Geldpolitik. Das Institut hatte am Dienstag noch mal verdeutlicht, dass die Zeit der lockeren Geldpolitik angesichts der anziehenden Inflation demnächst vorbei sei. Die Fed will bis März aus ihren Anleihekäufen zur Stützung der Konjunktur aussteigen. Einige Fed-Mitglieder haben auch schon eine erste Zinserhöhung für den März ins Spiel gebracht.

Der Dax legte nach Bekanntgabe der US-Inflation nur kurzzeitig zu, nachdem sich die Befürchtungen einiger Anleger, die Verbraucherpreise könnten noch stärker zulegen als prognostiziert, zerschlagen hatten. Der deutsche Leitindex pendelte am Nachmittag weiter um die Marke von 16.000 Punkten.

Die Kurse von US-Anleihen stiegen am Mittwoch. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) legte im frühen Handel um 0,18% auf 128,62 Punkte zu. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 1,72%.