Mega-IPO

Vantage füllt Vodafone die Kasse

Vantage Towers bietet ihre Aktien den Investoren in einer Spanne von 22,50 bis 29 Euro an und will beim IPO  insgesamt bis zu 2,8 Mrd. Euro einsammeln. Europas zweitgrößte Funkturmgesellschaft hinter Cellnex hat bereits zwei Ankerinvestoren gewonnen, die Aktien für zusammen 950 Mill. Euro zeichnen.

Vantage füllt Vodafone die Kasse

hei Frankfurt

Vantage Towers will mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von bis zu 14,7 Mrd. Euro an der Börse starten. Die Vodafone-Tochter, die erst im vergangenen Jahr aus dem Konzern ausgegliedert wurde, bleibt damit hinter bisherigen Erwartungen zurück, die einen anfänglichen Börsenwert von 18 Mrd. Euro unterstellt hatten. Allerdings war aus Kreisen deutscher Institutioneller bereits in einem ersten Echo auf einen deutlichen Bewertungsabschlag zum europäischen Branchenprimus Cellnex gedrungen worden, und die Botschaft wurde offenbar gehört.

Die Aktien des Funkturmbetreibers werden in einer Spanne von 22,50 bis 29 Euro angeboten, wobei Vodafone einen maximalen Emissionserlös von 2,8 Mrd. Euro anstrebt. Dazu soll es ein Basisangebot von bis zu 88,9 Millionen Aktien geben sowie eine Aufstockungsoption von 25% und eventuell 13,3 Millionen weitere Titel als Green­shoe. Das Basisangebot ziele auf einen Erlös von 2 Mrd. Euro, wird mitgeteilt. Dies würde der Ausgabe aller 88,9 Millionen Stücke entsprechen, wenn der Emissionspreis am unteren Ende der Spanne festgelegt würde. Vodafone behält sich vor, das Basisangebot um bis zu 500 Mill. Euro zu erhöhen, indem weitere maximal 22,2 Millionen Titel abgegeben werden. Die Zahl der ausgegebenen Aktien wird insgesamt relativ verringert, je mehr die Bookbuildingspanne ausgeschöpft werden kann. Die Zeichnungsfrist läuft vom 9. bis zum 17. März. Erster Handelstag soll der 18. März sein.

Um das Vertrauen des Publikums zu stärken, wurden bereits zwei spezialisierte Fonds als Ankerinvestoren gewonnen. Digital Colony, ein auf digitale Infrastrukturen spezialisierter Investor, sowie RRJ, ein in Singapur ansässiger Beteiligungsfonds, werden zum Ausgabepreis Aktien im Volumen von 500 Mill. bzw. 450 Mill. Euro zeichnen, wie es weiter heißt. Das IPO gilt schon heute als absehbar größter Börsengang des Jahres in Frankfurt. Es wird federführend von Morgan Stanley, UBS und Bank of America als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners begleitet. Mit im Konsortium sind außerdem Barclays, Deutsche Bank, Berenberg, BNPParibas, Goldman Sachs und Jefferies.

Die Nachfrage nach den Aktien von Vantage Towers ist offenbar groß. Das Orderbuch soll schon am gestrigen ersten Tag einmal komplett gefüllt gewesen sein. Funkturm-Assets sind am Kapitalmarkt derzeit äußerst begehrt und deutlich höher geschätzt als Telekomnetzbetreiber. So wird die spanische Cellnex derzeit mit dem 24-Fachen erwarteten operativen Ergebnis für 2021 bewertet. Das Unternehmen hat zuletzt eine milliardenschwere Kapitalerhöhung nach der anderen durchgezogen, um einen Akquisitionsfeldzug in Europa zu finanzieren. Auch Vantage hat M&A-Aktivitäten „später im Jahr“ avisiert. Skaleneffekte sind ein wesentlicher Treiber des Funkturmgeschäfts. Daher sind die Unternehmen bemüht, die noch fragmentierte europäische Landschaft in diesem Segment zu konsolidieren.

Überdies basiert ihr Geschäftsmodell auf langfristigen  Mietverträgen, so dass sie die Anleger mit verlässlichen Cash-flows und steigenden Dividenden locken. Umsatzwachstum bringt indes auch eine höhere Belegungsquote pro Standort.

Personen Seite 12

Vantage Towers
Eckdaten zum Börsengang
Zahl der max. angebotenen Aktien inkl. Upsize-Option und Greenshoe (Mill.)124,4
Bookbuilding-Spanne je Aktie (Euro)22,50 bis 29
Bruttoerlös der Emission (Mrd. Euro)bis 2,8
davon aus Kapitalerhöhung
davon aus Umplatzierung * bis 2,8
Zeichnungsfrist9. bis 17. März
Erster Handelstag18. März
Anteil Streubesitz * am Grundkapital (%)24,6
SegmentPrime Standard
ISINDE000A3H3LL2
Joint Global Coordinators: Morgan Stanley, UBS, Bank of America
*) Aktienzahl abhängig vom PlatzierungspreisBörsen-Zeitung