Übernahmekampf

Veolia lehnt Gegenprojekt von Suez ab

Im Übernahmekampf um Suez beharren sowohl Veolia Environnement als auch der von ihr umworbene Wettbewerber auf ihren Positionen.

Veolia lehnt Gegenprojekt von Suez ab

wü Paris

Im Übernahmekampf um Suez beharren sowohl Veolia Environnement als auch der von ihr umworbene Wettbewerber auf ihren Positionen. Suez konterte die letzte Zusage von Veolia am Sonntag mit einem Gegenvorschlag, der jedoch prompt von Veolia abgelehnt wurde. Der Umweltdienstleister hatte er­klärt, er werde der Übernahme durch Veolia zustimmen, wenn der Konzern sein Angebot von 18 Euro je Aktie auf 20 Euro erhöhe und sich verpflichte, anschließend die Wasser- und Recycling-Aktivitäten von Suez France sowie das internationale Wassergeschäft an die Investmentfonds Ardian und Global Infrastructure Partners (GIP) weiterzuver­kaufen.

Das Konsortium ist bereit für diese Aktivitäten, die mit einem Umsatz von 9,1 Mrd. Euro mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes von 17,2 Mrd. Euro ausmachen, 11,9 Mrd. Euro in bar zu zahlen. Der Vorschlag ermögliche beiden Seiten, erhobenen Hauptes eine Lösung für den Konflikt zu finden, erklärte Suez-Verwaltungsratschef Philippe Varin. Veolia-Chef Antoine Frérot bezeichnete das von ihm präsentierte Projekt als Phantom-Angebot. Veolia umwirbt Suez seit letztem Sommer. Anfang Oktober hatte der Versorger Engie dem Verkauf seiner Beteiligung an Suez in Höhe von 29,9% an Veolia zugestimmt, nachdem der Umweltdienstleister das Angebot von 15 auf 18 Euro erhöht hatte. Anfang Februar machte dieser ein Übernahmeangebot zum selben Preis für die ausstehenden Anteile, wogegen sich Suez mit aller Macht wehrt.

Vor anderthalb Wochen hatte Veolia versprochen, bei der Übernahme die französischen Aktivitäten von Suez mit einem Umsatz von 5 Mrd. Euro nicht aufzuspalten, sondern im Ganzen an den französischen Investmentfonds Meridiam weiterzuverkaufen. Mit diesem hatte man sich bereits zuvor auf den Verkauf der Wassersparte verständigt, um Bedenken der Wettbewerbshüter zu zerstreuen. Suez hat darauf mit einer Giftpille reagiert und ihre französischen Wasseraktivitäten im Herbst in eine Stiftung niederländischen Rechts eingebracht. Suez erklärte nun, diese wieder aufzulösen, sollte bis 20. April eine Einigung mit Veolia ausgehandelt werden oder Veolia das Angebot bis 5. Mai auf 22,50 Euro erhöhen.

Die Aktie von Suez legte Montag in Paris 0,9% auf 18,28 Euro zu, die von Veolia gab 2,1% auf 22,00 Euro nach.