Übernahmekampf

Veolia will Angebot für Suez verbessern

Der Fortsetzungsroman über den Übernahmekampf um den Umweltdienstleister Suez hält Investoren in Frankreich weiter in Atem. Sie erwarten, dass Veolia Environnement noch diese Woche ein verbessertes Angebot für den von ihm umworbenen Konkurrenten vorlegen wird.

Veolia will Angebot für Suez verbessern

wü Paris

Der Fortsetzungsroman über den Übernahmekampf um den Umweltdienstleister Suez hält Investoren in Frankreich weiter in Atem. Sie erwarten, dass Veolia Environnement noch diese Woche ein verbessertes Angebot für den von ihm umworbenen Konkurrenten vorlegen wird.

Veolia-Chef Antoine Frérot hatte zuvor einen Lösungsvorschlag angekündigt. Dieser dürfte jedoch nach Angaben eines Veolia-Sprechers keine Aufstockung des Preises enthalten. Vielmehr soll er sich vor allem an die Mitarbeiter von Suez richten. Veolia könnte jetzt versprechen, entgegen ursprünglichen Plänen das Wassergeschäft nicht an den Investmentfonds Meridiam zu verkaufen, heißt es in Paris. Mit dem vereinbarten Verkauf wollte Veolia mögliche Bedenken der Wettbewerbshüter zerstreuen.

Veolia umwirbt Suez bereits seit dem Sommer, doch der zuletzt mit 9,75 Mrd. Euro verschuldete Konzern setzt sich mit aller Macht zur Wehr und brachte deshalb die Wassersparte in eine Stiftung ein. Anfang Februar hatte Veolia ein Übernahmeangebot für das ausstehende Kapital von Suez gemacht und 18 Euro je Aktie geboten, wodurch der aus der 1858 für den Bau des Suezkanals gegründeten Compagnie de Suez hervorgegangene Konzern mit 11,3 Mrd. Euro bewertet wird. Der Versorger Engie hatte Anfang Oktober dem Verkauf seiner Suez-Beteiligung in Höhe von 29,9 % an Veolia zugestimmt, nachdem das Angebot von 15,50 Euro je Aktie auf 18 Euro aufgestockt wurde.

Veolia-Chef Antoine Frérot hatte dem Suez-Verwaltungsrat Ende Februar geschrieben und um ein Treffen gebeten, um ihm sein Übernahmeprojekt zu präsentieren. Suez-Verwaltungsratschef Philippe Varin erklärte sich nun in einem Interview mit dem „Figaro“ bereit, stellte Frérot jedoch mehrere Bedingungen. Veolia müsse einen höheren Preis als 18 Euro je Aktie bieten, Zusagen für die nächsten vier Jahre für alle Beschäftigten von Suez machen und die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Suez unterstützen, forderte er. Außerdem sollte der Veolia-Verwaltungsrat Suez im Gegenzug einladen.