Energiekonzern

Wintereinbruch in Texas belastet RWE

Der Wintereinbruch in Texas hat für RWE negative finanzielle Folgen.

Wintereinbruch in Texas belastet RWE

ab Köln

– Der Wintereinbruch in Texas hat für RWE negative finanzielle Folgen. Im laufenden Geschäftsjahr werde das operative Ergebnis des Segments Onshore Wind/Solar voraussichtlich insgesamt mit einem niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionenbetrag belastet, teilte der Energiekonzern mit. Die Warnung versetzte dem Dax-Wert einen schweren Hieb. Die Aktie gab am Freitag in der Spitze um 2,8 % nach. Bis zum Handelsende hatte sich die Aktie allerdings wieder auf das Vortagesniveau von 32,47 Euro zurückgearbeitet.

Grund für die Belastungen ist die extreme Kältewelle, die den US-Bundesstaat Texas derzeit im Griff hat. Dadurch sah sich der texanische Netzbetreiber Ercot gezwungen, rotierende Stromabschaltungen vorzunehmen. Die eisigen Temperaturen führten den Angaben zufolge zu erheblichen Ausfällen in der Stromerzeugung. Seit 9. Februar stehe auch ein Teil der Onshore-Windflotte von RWE still. Die Betriebsteams konzentrierten sich darauf, die Anlagen wieder vollständig in Betrieb zu nehmen.

Da RWE Teile der Produktion im Voraus verkauft, nun aber nicht liefern kann, müssen die fehlenden Mengen am Markt zugekauft werden. Infolge der Wetterkapriolen seien die Strompreise am Spotmarkt deutlich gestiegen, heißt es. Nach den Angaben explodierten die Stromeinkaufspreise für die Erzeuger auf bis zu 9 000 Dollar je Megawattstunde (MWh). Basierend auf Reuters-Daten bewegen sich die Preise normalerweise in einer Spanne zwischen 20 und 30 Dollar je MWh.

Eine abschließende Einschätzung der Folgen sei derzeit noch nicht möglich. Einen Ausblick für das neue Geschäftsjahr hat RWE bislang nicht abgegeben. Erst vor zwei Wochen hatte der Konzern die Investoren mit der Nachricht entzückt, die Ziele für den abgelaufenen Turnus übertroffen zu haben. Demnach haben die Essener einen Nettogewinn von 1,2 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) landete nach vorläufigen Berechnungen bei 3,2 Mrd. Euro. Das bereinigte Ebitda hatte der Konzern in einer Bandbreite von 2,7 bis 3,2 Mrd. Euro prognostiziert.

Die USA gehören zu den wichtigsten Auslandsmärkten, insbesondere was die Erzeugung erneuerbarer Energien anbelangt.

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