Sich verstärkende Zinssorgen haben nach Pfingsten auf Europas Aktienmärkten gelastet. Der Dax gab um 0,7% auf 14557 Punkte nach, der Euro Stoxx verlor 0,9% auf 3805 Zähler. Unter den Anlegern wuchsen die Befürchtungen davor, dass der Liquiditätsentzug an den Märkten noch deutlich stärker ausfallen könnte als bisher angenommen, nachdem die australische Zentralbank mit der stärksten Leitzinserhöhung seit 22 Jahren überrascht hatte. So gab die Reserve Bank of Australia eine Anhebung um 50 Basispunkte auf nun 0,85% bekannt. Nun steigt die Spannung der Investoren vor der anstehenden Zinssitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag.

Unterdessen litt der Yen unter Äußerungen des japanischen Notenbankgouverneurs Haruhiko Kuroda vom Montag. Demnach werde die Bank of Japan an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten, um einen nachhaltigen Preisanstieg zu fördern. Die japanische Währung sackte am Dienstag auf ein 20-Jahres-Tief ab, der Dollar kletterte bis auf 132,99 Yen. Auch die türkische Lira stand unter Druck: Nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärt hatte, dass die Leitzinsen in der Türkei weiter sinken würden, stieg der Dollar auf 16,77 Lira. Die türkische Valuta markierte damit den niedrigsten Stand seit Dezember 2021.

Am Kryptomarkt blieb die Nervosität ebenfalls hoch, die führende Digitalwährung Bitcoin fiel zeitweise auf 29253 Dollar und damit 6,3% unter das Niveau vom Vortag. Die jüngsten Verwerfungen im Stablecoin-Segment und Regulierungssorgen treiben die Anleger um. Der Zahlungsdienstleister Paypal gab indes bekannt, dass seine US-Kunden bestimmte Cyberdevisen künftig weltweit überweisen könnten.

Die Ölnotierungen schwankten erneut um ihre Vortagesniveaus. Allerdings haben Analysten amerikanischer und britischer Großbanken ihre Preisprognosen angehoben.

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