Nutzfahrzeuge

Zum Börsengang soll die Profitabilität steigen

Daimler Trucks & Buses nimmt sich für dieses Jahr eine bereinigte Ebit-Marge von 6 bis 7% vor. Verglichen mit 2020 wäre es mindestens eine Verdreifachung.

Zum Börsengang soll die Profitabilität steigen

jh München

Die Nutzfahrzeugsparte Daimler Trucks & Buses strebt für das Jahr ihres geplanten Börsengangs eine erhebliche Ergebnisverbesserung an. Die Umsatzrendite soll von 2,0% im vergangenen Jahr auf 6 bis 7% in diesem steigen – bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit). Sie werde eher am oberen Rand der Spanne liegen, fügte Harald Wilhelm, der Finanzvorstand des Daimler-Konzerns, hinzu. Als Gründe für die erwartete höhere Marge nannte er einen Anstieg des Absatzes und einen guten Produktmix. Gegenwind gebe es von den Wechselkursen. Die Prognose steht wie die Vorhersage für den gesamten Konzern unter dem Vorbehalt, dass sich die Coronakrise nicht mehr sehr stark auswirkt. Im zweiten Quartal 2020 waren fast alle Lkw- und Buswerke geschlossen gewesen.

„Das zweite Halbjahr 2020 war Gott sei Dank viel besser“, berichtete Martin Daum, der Vorstandsvorsitzende der Daimler Truck AG. Der Auftragsbestand Ende 2020 sei viel höher gewesen als ein Jahr zuvor. In Nordamerika habe das Unternehmen im November und Dezember Rekordaufträge erhalten. Für dieses Jahr sehe er eine starke Dynamik voraus, sagte Daum.

2020 fiel der Absatz um 27% auf rund 379000 Fahrzeuge, davon 95% Lkw und 5% Busse. Im vierten Quartal verringerte sich das Minus auf 8%. Der Absatz von Traton, des Konkurrenten aus dem VW-Konzern mit den Marken Scania und MAN, sank im gesamten Jahr um 21% auf rund 190000 Lkw und Busse. Volvo erwischte es noch etwas stärker als Daimler mit einem Einbruch von 28% auf rund 167000 Lkw.

Wie im Fall der Konkurrenten ging der Umsatz von Daimler Trucks & Buses nicht so stark wie der Absatz zurück: Er verringerte sich um 22% auf 34,7 Mrd. Euro. Die bereinigte Ebit-Marge stieg dank der Markterholung im vierten Quartal auf 5,5 (i.V. 4,0)%. Im gesamten Jahr hat sie sich jedoch auf 2,0% gedrittelt. Traton meldete eine bereinigte operative Rendite von 0,6%, Volvo Trucks von 8,3 (11,4)%. Volvo und Scania gelten als die profitabelsten Marken der Branche, auch weil sie sich auf die schweren Lkw konzentrieren. Im Busgeschäft musste Volvo einen Verlust hinnehmen. Das Geschäft mit Reisebussen sei wegen der Pandemie zum Erliegen gekommen, berichtete Daum. Das Ebit des Bussegments sei dennoch positiv.

E-Lkw geht in Serie

Die Kosten für die Restrukturierung von Daimler Trucks & Buses in Europa bezifferte Daum 2020 mit 150 Mill. Euro. Mit Hilfe eines Stellenabbaus sollen bis 2022 die Personalkosten um 300 Mill. Euro sinken, zudem die variablen Kosten, etwa für Material, um 300 Mill. Euro.

Auf dem Weg zu einem Fahrzeugangebot mit batterieelektrischem Antrieb in allen wichtigen Märkten soll in der zweiten Hälfte ein wichtiger Schritt folgen: Dann will Daimler im Werk in Wörth bei Karlsruhe die Serienproduktion des Mercedes- Benz E-Actros für den schweren Verteilerverkehr starten. Auf einen genaueren Zeitraum wollte sich der Vorstand nicht festlegen.