Sechster Anstieg in Folge – das klingt schon bombastisch, bedenkt man die Schreckensszenarien, die im Ausbruch des Ukraine-Kriegs ihren Ausgang hatten. Nun ist die Unternehmensstimmung gemessen am Ifo-Geschäftsklima wieder so gut wie seit Februar 2022 nicht mehr. In diesem etwas mehr als einem Jahr hat sich die deutsche Wirtschaft wie schon in den Coronajahren als wahre Wildsau erwiesen: Unternehmen und Verbraucher haben es verstanden, sich anzupassen. So wurde etwa Energie gespart, unrentable Produktion eingestellt und Lieferketten neu justiert. Es wurden aber auch die zu pessimistisch gewordenen Erwartungen, nachdem die drohende Gasmangellage ausgeblieben ist, wieder eingefangen. Gut so. Genau das heißt aber wiederum, dass das weitere Erholungspotenzial des wichtigsten Frühbarometers begrenzt ist. Irgendwann sind die Erwartungen wieder passgenau und neues Ungemach lässt meist nicht auf sich warten. Fest eingerechnet werden sollte der Effekt der (noch folgenden) Leitzinserhöhungen der EZB, die Konjunkturschwäche der USA und das Auslaufen der Nachholeffekte.