Wachwechsel in der Pharmabranche

GSK-Chefin Emma Walmsley tritt ab

Emma Walmsley macht nach neun Jahren an der Spitze von GSK den Chefsessel frei. Sie brachte das Geschäft mit Verbraucherprodukten an die Börse.

GSK-Chefin Emma Walmsley tritt ab

GSK-Chefin Walmsley tritt ab

hip London

Emma Walmsley wird beim britischen Pharmakonzern GSK nach neun Jahren das Steuer abgeben. Ihr Amt übernimmt Anfang 2026 der bisherige Chief Commercial Officer Luke Miels, wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilte. Er kam 2017 von AstraZeneca zur damaligen Nummer 1 der britischen Pharmabranche.

„2026 ist ein entscheidendes Jahr für GSK, um ihren Weg für das vor uns liegende Jahrzehnt zu bestimmen, und aus meiner Sicht der richtige Moment für eine neue Führung“, ließ sich Walmsley in der Pflichtveröffentlichung des Unternehmens zitieren. Chairman Jonathan Symonds dankte ihr für ihre „herausragende Führungsstärke“.

Ausgliederung von Haleon

Als sie im September 2016 den Chefsessel von Andrew Witty übernahm, wurde sie zur mächtigsten Frau in der City. Der Börsenwert von GSK belief sich damals auf 80 (heute: 62) Mrd. Pfund. Ihr Vorgänger hatte sie 2010 von L’Oréal geholt. Die Oxford-Absolventin führte zunächst das Geschäft mit Verbraucherprodukten, ein nach einem komplexen Asset Swap mit Novartis ins Leben gerufenes Joint Venture, dem Marken wie Sensodyne und Voltaren gehörten. Unilever hatte Interesse daran. Doch Walmsley brachte es unter dem Namen Haleon an die Börse.

Investoren, die sich für eine Zerschlagung des Konzerns und eine Besetzung des CEO-Postens mit einem externen Kandidaten stark gemacht hatten, waren wenig begeistert von Walmsleys Aufstieg. Denn sie gingen davon aus, dass sich dadurch wenig am Kurs des Unternehmens ändern würde. Später machte ihr der US-Hedgefonds Elliott Advisors Druck.

Dolutegravir-Patent läuft 2028 aus

Zuletzt stand bei GSK – wie bei vielen Pharmakonzernen – die Frage im Vordergrund, ob die in der Entwicklung befindlichen Präparate die anstehenden Patentabläufe ausgleichen können. 2028 läuft das Patent auf das HIV-Medikament Dolutegravir aus. Walmsleys Abgang gibt Miels Zeit, sich darauf einzustellen. Sie selbst war zuversichtlich genug, das mittelfristige Umsatzziel nach oben zu schrauben.