Italiens Großbank floriert

Intesa Sanpaolo auf Rekordkurs

Die italienische Großbank Intesa Sanpaolo ist bislang auf Kurs, im laufenden Jahr mehr als 8 Mrd. Euro Gewinn einzufahren. Auch bei fallenden Zinsen will die Bank ein solides Ergebnis abwerfen.

Intesa Sanpaolo auf Rekordkurs

Intesa Sanpaolo auf Rekordkurs

Italienische Großbank zeigt sich mit 2,3 Mrd. Euro Gewinn stark – Tochter Isybank auf Wachstumskurs

bl Mailand

Italiens größte Bank Intesa Sanpaolo hat die Erwartungen der Analysten im ersten Quartal einmal mehr übertroffen und steuert für das Gesamtjahr wie geplant einen Rekordgewinn von netto mehr als 8 Mrd. Euro an – das wäre mehr als im zurückliegenden Jahr, als 7,7 Mrd. Euro erzielt worden waren.

Der Nettogewinn stieg im Zeitraum Januar bis März um 18% auf 2,3 Mrd. Euro, während die Einnahmen um 11% auf 6,7 Mrd. Euro wuchsen. Getrieben wurde die positive Entwicklung einmal mehr vom Zinsüberschuss, der um 21% wuchs. Positiv entwickelt hat sich jedoch auch das Provisionsergebnis, das von Zuwächsen in der Vermögensverwaltung profitierte. Das betreute Kundenvermögen, das sich aus Kundeneinlagen, Investmentfonds, Fondsadministration und Versicherungsvermögen zusammensetzt, stieg binnen Jahresfrist um 119 Mrd. auf 1.334 Mrd. Euro. Einen höheren Gewinnbeitrag lieferte ferner das Versicherungsgeschäft.

Milliarden werden ausgeschüttet

Die Aktionäre erhalten im Mai die restliche Dividende von 2,8 Mrd. Euro für 2023. Im Juni folgt ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1,7 Mrd. Euro. Die Aktie des Instituts reagierte jedoch mit einem deutlichen Abschlag auf die Zahlen. Auch andere Bankenwerte verzeichneten jedoch Verluste. Binnen zwölf Monaten hat das Papier aber um fast 50% zugelegt. Auch die Rivalin Unicredit schüttet im laufenden Turnus Milliarden aus.

CEO Carlo Messina zeigte sich erfreut über die „Solidität der Ergebnisse des ersten Quartals“. Sie bestätigten die „führende Rolle der Intesa Sanpaolo im Hinblick auf die hohe und nachhaltige Rentabilität, starkes Vermögen und ein niedriges Risikoprofil“.

Gegenüber Vorjahr stiegen zwar die Kosten wegen Neueinstellungen geringfügig an, gegenüber dem Vorquartal aber sanken sie. Seit 2022 hat die Intesa Sanpaolo 5.100 Stellen abgebaut, weitere 1.200 Abgänge sind bis zum ersten Quartal 2025 geplant. Gleichzeitig gab es 3.450 Einstellungen jüngerer Spezialisten. Bis Anfang 2025 sind weitere 1.150 Neueinstellungen geplant. Die Rückstellungen für Kreditausfälle sind geringfügig gewachsen. Die harte Kernkapitalquote (CET1) wird mit 13,3 (Vorjahr: 13,2)% angegeben. Das Kreditvolumen ist aber gegenüber dem Vorjahr um 6% gesunken.

Vorbereitet auf fallende Zinsen

Messina sieht die Bank dank eines diversifizierten Geschäftsmodells auch für fallende Zinsen als vorbereitet an. So böten sich Wachstumschancen in der Vermögensverwaltung. Allein im vorhandenen Kundenstamm schlummere ein Potenzial von 100 Mrd. Euro. Auch das Versicherungsgeschäft wird ausgebaut.

Gleichzeitig investiert die Bank etwa 3 Mrd. Euro in neue Technologien und digitale Angebote. Bereits 350.000 Kundenkonten sind auf die neue Online-Bank Isybank übertragen worden, dazu habe man 90.000 externe Kunden gewonnen. Bis 2025 werden eine Million Kunden bei der Isybank angestrebt. Auch in der Vermögensverwaltung Fideuram Direct setzt die Intesa Sanpaolo auf digitale Modelle. Für die digitale Plattform peilt die Bank bis 2025 etwa 150.000 Kunden an.

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