Weltbörsen

Allianz fürchtet einen Crash

Die Allianz warnt vor einer Krise an den Weltbörsen. „Wir machen uns sehr große Sorgen um das Thema Finanzmarktstabilität“, sagte Vorstandschef Oliver Bäte auf der Online-Jahrespressekonferenz. Denn die Situation, insbesondere an den...

Allianz fürchtet einen Crash

mic München

Die Allianz warnt vor einer Krise an den Weltbörsen. „Wir machen uns sehr große Sorgen um das Thema Finanzmarktstabilität“, sagte Vorstandschef Oliver Bäte auf der Online-Jahrespressekonferenz. Denn die Situation, insbesondere an den Aktienmärkten, ähnele der Lage vor den Crashs in den Jahren 2008/2009 und im Jahr 2000.

Bäte verwies, ohne die Milliarden-Investition des Unternehmers Elon Musk in die Digitalwährung Bitcoin zu erwähnen, auf Blasen in verschiedenen Märkten. Da kaufe irgendeine Celebrity irgendeinen Bitcoin und dann explodierten die Preise, sagte der Allianz-Chef: „Das ist schon ziemlich verrückt.“ Die ultraliquide Zen­tralbankpolitik helfe nicht. Er forderte eine Balance zwischen Geldversorgung und Finanzstabilität.

Bäte wollte sich nicht darauf festlegen lassen, ob es einen Crash geben werde. Dies könne er nicht vorhersagen, sonst hätte er einen anderen Job, sagte er. Die Allianz habe aber ihre Aktienquote heruntergefahren, um sicher zu sein, dass die Volatilität, die da kommen könne, den Versicherer nicht stark beeinträchtige.

Bäte ließ erkennen, dass die Finanzaufsicht auch bei Ausschüttungen weiterhin genau hinschaut. Der Prüfungsprozess durch die BaFin sei sehr intensiv gewesen, sagte Bäte: „Das war wirklich nicht einfach.“ In der Woche der Jahrespressekonferenz sei bestätigt worden, dass die Allianz eine unveränderte Dividende von 9,60 Euro je Aktie ausschütten könne. Ein erhöhter Dividendenvorschlag hätte dagegen die Zustimmung der Aufsicht zum jetzigen Zeitpunkt nicht erhalten, sagte Bäte. Man müsse abwarten, wie sich die Situation entwickele. Bäte verteidigte die Ausschüttungen: „Dividenden sind kein Luxus für Aktionäre.“

Die Allianz erlitt im vergangenen Jahr einen Rückgang des operativen Gewinns, nachdem das Ergebnis zuvor achtmal in Folge gesteigert wurde. Im Jahr 2021 will die Allianz die Pandemie-Belastungen weitgehend hinter sich lassen und den Gewinn steigern. Finanzvorstand Giulio Terzariol rechnet nicht mit einer Pleitewelle im laufenden Jahr: „Ich würde nicht unbedingt große Insolvenzen in 2021 erwarten.“ Wenn Pleiten kämen, dann eher später, sagte er.

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