Spanische Großbank erwartet späte Leitzinssenkung

BBVA hebt nach starkem Jahresauftakt Prognose an

Die spanische Großbank BBVA erwartet eine späte Leitzinssenkung der Notenbanken und hebt nach solidem Startquartal die Prognose an. Bisher ruht der Erfolg vor allem auf dem Geschäft in Mexiko.

BBVA hebt nach starkem Jahresauftakt Prognose an

BBVA erwartet späte Zinssenkung und hebt Prognose an

Jahresauftakt stimmt optimistisch – Mexiko trägt Geschäft

ths Madrid

Nach einem soliden Jahresauftakt hat BBVA die Prognose für die nahe Zukunft angehoben. Spaniens zweitgrößte Bank rechnet nun für dieses Jahr mit einem Gewinnanstieg im zweistelligen Prozentbereich. Das Ergebnis 2025 soll dann erneut höher ausfallen als 2024, erklärte der CEO von BBVA, Onur Genç, am Montag bei der Vorlage der Bilanz für das erste Quartal. Von Januar bis März stieg der Reingewinn um 19% auf 2,2 Mrd. Euro, mehr als von Analysten erwartet worden war. Ohne Währungseffekte hätte die Bank sogar 38% mehr verdient.

Der optimistischere Blick hängt jedoch auch damit zusammen, dass BBVA jetzt davon ausgeht, dass die Zinsen im Euroraum und in den USA langsamer fallen werden als bislang angenommen. Die Ergebnisse der spanischen Banken, die stark auf das klassische Retailgeschäft und vor allem Hypotheken ausgerichtet sind, profitieren sehr von den gestiegenen Zinsen. Der Zinsüberschuss von BBVA wuchs im ersten Quartal um 15% auf 6,5 Mrd. Euro. Dieser Faktor soll sich wegen der Geldpolitik nun etwas länger auszahlen.

Mexiko treibt Gewinn

Die Spanier werden derweil zunehmend abhängig von ihrem mit Abstand größten Markt. Mexiko machte im ersten Quartal 56,5% des Gruppengewinns aus, doppelt so viel wie der Heimatmarkt. Kreditvergabe und der Zinsüberschuss in Mexiko legten zu, auch wenn sich die Wechselkurse negativ auf das Ergebnis in Euro auswirkten.

In Spanien konnte BBVA nicht nur wegen der höheren Zinsen, sondern auch dank viel Neugeschäft den Gewinn bis März gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 36,5% auf 725 Mill. Euro steigern. Das Ergebnis wurde getrübt von den 285 Mill. Euro, die die Bank für die Sondersteuer auf die „Übergewinne“ der Banken in Spanien verbuchte. CEO Genç warnte die Linksregierung einmal mehr davor, die ursprünglich auf zwei Jahre angelegte Abgabe zu verfestigen.

Die Bank plant einen weiteren Rückkauf eigener Aktien, nachdem sie in den vergangenen Jahren bereits 5,36 Mrd. Euro für den Erwerb eigener Anteile ausgab. „Solange wir Überschusskapital haben, werden wir weiter Aktien zurückkaufen, denn unser eigentlicher Wert ist höher als der Kurs“, erklärte Genç. Die harte Kernkapitalquote stieg bis Ende März auf 12,8%. Sie liegt damit über der Zielvorgabe der Bank von 12%.

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