Im DatenraumElektromobilität in Europa

In der EU herrscht ein starkes Gefälle bei E-Autos

Die EU zeigt beim Ausbau der Elektromobilität ein uneinheitliches Bild. Rein batterieelektrische Pkw machen vor allem in Skandinavien und Benelux einen hohen Anteil an den Neuzulassungen aus. In Südeuropa spielen diese Antriebstypen dagegen kaum eine Rolle.

In der EU herrscht ein starkes Gefälle bei E-Autos

Elektromobilität in Europa

In der EU herrscht ein starkes Gefälle bei E-Autos

sck München

Die Elektromobilität in der EU zeigt ein uneinheitliches Bild. Bei Autos mit reinem Batterieantrieb ist das Gefälle zwischen dem Norden und dem Süden sowie zwischen dem Westen und dem Osten der Gemeinschaft sehr ausgeprägt. Das verdeutlichen die jüngsten Daten des europäischen Autoherstellerverbands Acea mit Sitz in Brüssel. Demnach sind Skandinavien und Benelux federführend bei neu zugelassenen sogenannten Battery Electric Vehicles (BEVs). Im Januar dieses Jahres betrug deren Marktanteil in Bezug auf Pkw-Neuzulassungen in Dänemark 35%, in Schweden 29% und in Finnland 24%. In den Niederlanden waren es 25%, in Belgien und in Luxemburg jeweils 21%.

Zu den weit abgeschlagenen Mitgliedstaaten zählen die großen Volkswirtschaften des Südens. Spanien kommt auf 5%, Italien sogar auf nur 2%. Auch in Polen, Tschechien, der Slowakei (jeweils 3%) sowie Ungarn und Bulgarien (jeweils 4%) führen BEVs ein Nischendasein.

Im Vergleich dazu liegt Deutschland nur im unteren Mittelfeld. Die größte EU-Volkswirtschaft befindet sich mit 11% exakt auf dem Durchschnitt der Gemeinschaft, während z.B. Frankreich und Österreich mit jeweils 16% etwas darüber liegen.

Die deutlichen Unterschiede innerhalb der EU führen Experten auf die Ladeinfrastruktur zurück. BEVs benötigen Stromladezapfsäulen. Skandinavien und Benelux sind beim Ausbau dieses Netzes am weitesten vorangeschritten, während im Süden der EU eine nennenswerte, landesweite Infrastruktur faktisch nicht vorhanden ist.

Auch in Deutschland wird ein Mangel auf diesem Feld beklagt. Denn die Reichweite ist für den Kauf eines BEV entscheidend. Daher werden alternativ Hybrid-Fahrzeuge nachgefragt, also die Kombination von herkömmlichen Verbrennungsmotor (Diesel, Benziner) mit einem Elektroantrieb. In Deutschland beträgt deren Anteil an den Pkw-Neuzulassungen fast ein Drittel. Der EU-Durchschnitt liegt mit 37% etwas darüber. Der Schub bei den Hybrid-Autos sorgt dafür, dass der Anteil von elektrifizierten Pkw in der EU nahezu die Hälfte beträgt.

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