BaFin hemmt Neugeschaft

Umweltbank rechnet 2024 mit roten Zahlen

Die Umweltbank erzielte 2023 nur knapp ein positives Ergebnis. Für 2024 rechnet die Bank mit einem deutlichen Minus. Warum sich der Rückgang im Neukreditgeschäft fortsetzen dürfte.

Umweltbank rechnet 2024 mit roten Zahlen

Umweltbank rechnet
2024 mit roten Zahlen

BaFin-Auflagen belasten stark – Kreditneugeschäft bricht ein

wbr Frankfurt

Die Umweltbank hat 2023 ein Ergebnis vor Steuern von rund 1,1 Mill. Euro erwirtschaftet. Damit konnte die Bank gerade noch ein positives Ergebnis erzielen. In den vergangenen Jahren hatte das Haus stets zwischen 37 und 39 Mill. Euro erwirtschaftet. Die Aussichten sind zudem negativ. Das Nürnberger Spezialinstitut rechnet für 2024 mit einem Ergebnis von minus 15 bis 20 Mill. Euro, das man durch die Auflösung von Vorsorgereserven ausgleichen wolle.

Rückläufig war 2023 auch das Neukreditgeschäft. Die Bank vergab neue Kredite mit einem Volumen von 459 Mill. Euro (Vorjahr 623 Mill. Euro). Rund drei Viertel davon entfielen auf Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien. Für das laufende Jahr wird mit einem weiteren Rückgang auf 250 Mill. Euro gerechnet, sagte Dietmar von Blücher, der seit Anfang Januar den Vorstand anführt. Gebremst werde das Geschäft durch zusätzliche Eigenkapitalanforderungen durch die BaFin. Die Aufsicht hatte Mitte 2023 Mängel in der Geschäftsorganisation angemahnt und zusätzliche Eigenmittel angeordnet. Jetzt wurde zudem ein Sonderbeauftragter bestellt, der die Fortschritte bei der Bank überwachen soll.

Aufwand steigt gewaltig

Während das Kreditgeschäft und auch das Zinsergebnis zum Teil stark rückläufig waren, musste das Personal weiter aufgestockt werden. Der Personalaufwand stieg auf 25,6 Mill. Euro (Vorjahr 19,9 Mill. Euro), geprägt unter anderem durch Neueinstellungen in aufsichtsrechtlich relevanten Bereichen. Andere Verwaltungsaufwendungen lagen mit 31,5 Mill. Euro fast 10 Mill. Euro über dem Vorjahr; ein erheblicher Teil entfiel auf Investitionen für den Wechsel des Kernbanksystems.

Die Umweltbank präsentierte die Zahlen mit dem Hinweis auf die laufende Transformation der Bank. Im laufenden Geschäftsjahr gelte es, die Bank weiter zu digitalisieren, Effizienzen zu heben und personell so aufzustellen, dass spätestens ab 2025 Wachstum stattfinden könne. Zur Stärkung der finanziellen Basis denke man zudem über eine Kapitalerhöhung nach. Der Aktienkurs der Bank stieg am Montag auf 6,60 Euro, hat sich aber seit Anfang 2023 halbiert. An der Umweltbank ist zu 15% die GLS-Bank beteiligt.

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