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US-Mobilitätswende kommt nur langsam aus den Startlöchern

Obwohl Washington Milliarden in die Förderung nachhaltiger Technologien pumpt, hält sich das Interesse der US-Käufer an Elektroautos in engen Grenzen. Dem muss nun auch die Regierung Rechnung tragen.

US-Mobilitätswende kommt nur langsam aus den Startlöchern

Elektroautos

US-Mobilitätswende rollt nur langsam an

xaw New York

Die US-Mobilitätswende kommt nur äußerst langsam aus den Startlöchern. Denn obgleich Washington Milliarden in die Förderung nachhaltiger Technologien pumpt, sind zahlreiche Autobauer gezwungen, vollmundig proklamierte Absatz- und Produktionsziele im E-Auto-Markt zurückzuschrauben.

Ford beispielsweise will nun bis Jahresschluss 2024 die Marke von 600.000 hergestellten Elektrofahrzeugen pro Jahr erreichen – eigentlich hatte der Konzern aus Michigan diese schon für 2023 angepeilt. Selbst die in den vergangenen Jahren mit offensiven Ambitionen aufgefallene Tesla warnte bei der Zahlenvorlage Ende Januar vor einem „merklich“ langsameren Wachstum im laufenden Jahr.

Laut dem Kfz-Dienstleister Cox Automotive haben die Elektroauto-Verkäufe in den USA im vierten Quartal 2023 zum Vorjahr zwar um 40% zugelegt, gegenüber vorherigen Zuwächsen bedeutete dies aber bereits eine erhebliche Eintrübung. Das mangelnde Interesse lastet bereits auf den Preisen. Für ein neues Elektroauto zahlten US-Käufer laut Cox Automotive im Dezember durchschnittlich 52.314 Dollar. Zu Beginn des vergangenen Jahres investierten Kunden im Mittel allerdings noch 58.725 Dollar. Trotz starker Nachlässe fallen die E-Auto-Preise indes immer noch zu hoch aus, um die traditionell dem Verbrenner verbundenen Fahrer zu locken.

GM muss zurückrudern

Hersteller wie General Motors, die Hybride in der Entwicklung ursprünglich überspringen wollten, müssen inzwischen zurückrudern. Denn Fahrzeuge mit zwei Antriebsquellen haben reine Stromer beim Anteil an den US-Autoverkäufen inzwischen abgehängt. Händler werden Hybride 2024 in der Regel fast dreimal so schnell los wie Elektroautos. Die mangelnde Nachfrage setzt dabei auch die Aktienkurse zahlreicher E-Auto-Spezialisten unter Druck; so stemmt sich das Start-up Fisker gegen eine Insolvenz und setzt nun die Produktion für sechs Wochen aus.

Dem schwierigen Umfeld trägt jetzt die Regierung in Washington Rechnung. So hat die Umweltbehörde EPA zwar gerade die bisher striktesten Vorgaben für Auspuffemissionen beschlossen – Autoherstellern aber mehr Zeit eingeräumt, um die Regeln zu erfüllen.

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