Im DatenraumEuropäische ETF-Industrie

Europäische ETF-Industrie zeigt phänomenales Wachstum

Die in europäischen ETFs angelegten Gelder sind in den vergangenen Jahren massiv gewachsen. Ihr Volumen beträgt inzwischen 1,8 Mrd. Dollar. Klarer Marktführer ist iShares.

Europäische ETF-Industrie zeigt phänomenales Wachstum

Europäische ETF-Industrie

Phänomenales Wachstum

wrü Frankfurt

So sieht ein echter Wachstumsmarkt aus: Die in europäischen Ucits-ETFs angelegten Gelder haben in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich stark zugelegt. Waren es laut dem Analysehaus ETFGI Ende 2006 gerade einmal knapp 100 Mrd. Dollar, die in europäischen ETFs und anderen ETPs (Exchange Traded Products) angelegt waren, wurden im Jahr 2019 bereits 1 Bill. Dollar erreicht. Ende 2023 kletterten dann die von der europäischen ETF-Industrie verwalteten Gelder auf den neuen Rekordwert von 1,8 Bill. Dollar. Dabei werden inzwischen 2.948 Produkte von 99 Anbietern an 29 Börsen in 24 Ländern gehandelt. Führender Handelsplatz in Europa ist übrigens die Deutsche Börse.

Neben Kursgewinnen trugen vor allem wachsende Zuflüsse in Aktien- wie auch in Anleihe-ETFs zum Wachstum der kostengünstigen Fondsprodukte bei. So war 2023 mit Nettomittelzuflüssen von 166 Mrd. Dollar nach Angaben von Vanguard das zweitbeste Jahr in der Geschichte der europäischen ETF-Märkte. Nur das Rekordjahr 2021 war mit Zuflüssen von 191 Mrd. Dollar noch stärker. Gefragt waren 2023 vor allem Aktien-ETFs, doch konnten auch Anleihe-ETFs erhebliche neue Gelder vereinnahmen. Besonders waren 2023 sogenannte Core-Aktien-ETFs gesucht, sprich Produkte auf die verschiedenen meist gut bekannten Aktienindizes, mit Zuflüssen von 58,5 Mrd. Dollar. Doch wiesen auch Nachhaltigkeits-ETFs mit 33,6 Mrd. Dollar hohe Mittelzuflüsse auf. Bei Bonds waren vor allem ETFs auf Staatsanleihen gefragt.

Interessant ist die stark konzentrierte Struktur des ETF-Markts. Denn die Blackrock-Tochter iShares ist laut ETFGI mit verwalteten Assets von 783 Mrd. Dollar und einem Marktanteil von 45,3% klarer Marktführer. Dahinter folgt Amundi ETF, die durch die Fusion mit Lyxor auf Platz 2 vorgerückt ist, mit einem Marktanteil von 13,0%. Der einzige große deutsche Anbieter ist die DWS mit ihrer ETF-Marke Xtrackers, die mit einem Marktanteil von 10,3% an dritter Stelle liegt. Dahinter folgen Vanguard, UBS ETFs, SPDR ETFs und Invesco mit Marktanteilen von 7,0%, 5,5%, 4,1% sowie 3,7%. Auf Rang 12 liegt die Deka mit einem Marktanteil von 0,8%.

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