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Stromsparen ist angesagt

Das Bitcoin-Halving hat zu keinen Turbulenzen am Markt geführt. Die Auswirkungen könnten jedoch längerfristig groß sein.

Stromsparen ist angesagt

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Stromsparen ist angesagt

Von Dieter Kuckelkorn

In der Nacht zum Samstag hat das durchaus mit Spannung erwartete vierte „Halving“ der Kryptowährung Bitcoin stattgefunden, zu starken Preisbewegungen oder gar Verwerfungen am Bitcoin-Markt ist es nicht gekommen. Dies war aber auch von den meisten Marktteilnehmern und Beobachtern gar nicht erwartet worden. Beim Halving wird der Erlös für das Mining eines Bitcoin halbiert, ein Ereignis, das alle 210.000 erzeugte Blocks der Bitcoin-Blockchain oder in etwa alle vier Jahre stattfindet. Aktuell sind es nur noch 3,125 Bitcoin pro neuem Block nach bisher 6,25. Im Ergebnis wird die Menge der Bitcoins, die in den kommenden vier Jahren geschaffen werden können, halbiert werden.

Dass sich im Gegensatz zu früheren Ereignissen dieser Art die Preisbewegungen in engen Grenzen hielten, liegt vor allem an zwei Faktoren. Zum einen ist die Reduzierung der Bitcoin, die durch Mining geschaffen werden können, nicht mehr so gravierend wie in der Vergangenheit. Beim ersten Halving gab es noch eine Reduzierung von 10,5 Mill. Bitcoin auf 5,25 Mill. Bitcoin. Aktuell wird von 1,3 Mill. neuen Bitcoin der vergangenen vier Jahre auf künftig nur noch 650.000 reduziert – bei einer inzwischen größeren Zahl bereits existierender Bitcoin. Zum anderen hat sich der Markt durch die in den USA zugelassenen Bitcoin-ETFs verändert, es gibt nun eine größere und vor allem stabilere Nachfrage von privaten und institutionellen Investoren.

Dennoch könnte das Halving durchaus größere Auswirkungen haben. Aufgrund der sinkenden Erlöse müssen Miner bestrebt sein, ihre Kosten zu senken. Dies sind vor allem Energiekosten, da der Prozess des Minings energieintensiv ist. Das Halving könnte nun dazu führen, dass die Miner auf energieeffizientere Hardware auf Basis speziell dafür geschaffener Chips setzen, was durchaus positiv zu bewerten wäre, denn pro Jahr liegt der Stromverbrauch des Minings von Bitcoin bei rund 100 Terawattstunden – deutlich mehr als beispielsweise der gesamte Stromverbrauch Finnlands. Für ein Asset, das keinen eigenen inneren Wert besitzt, ist ein solch immenser Energieverbrauch wenig akzeptabel.

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