Die Teilnehmer am Strommarkt haben zur Wochenmitte in signifikantem Umfang Gewinne mitgenommen. Beobachter verwiesen dabei auf die Erwartung, dass es in Deutschland in den nächsten Tagen eine größere Strommenge aus Solarenergie geben werde. Der Übernachtkontrakt für Grundlaststrom in Deutschland fiel auf 574 Euro je Megawattstunde. Am Abend notierte der Kontrakt zu 585 Euro, ein Minus von 8,6%. Die Notierung des französischen Kontrakts gab bis auf 640 Euro nach. Deutscher Grundlaststrom zur Lieferung im nächsten Jahr wurde zeitweise nur noch für 550 Euro gehandelt. Damit hat sich die Notierung in wenigen Tagen fast halbiert.

Deutlich gesunken sind auch die Preise für Erdgas in Europa. Der Monatskontrakt am virtuellen niederländischen Handelspunkt TTF wurde nur noch zu 237,84 Euro je Megawattstunde gehandelt. Am Freitag lag er noch bei 346,52 Euro. Zwar hat der russische Erdgasexporteur Gazprom die Pipeline Nord Stream 1 wie angekündigt für drei Tage komplett abgeschaltet, wodurch kein russisches Gas mehr nach Deutschland fließt. Allerdings wird aus Norwegen derzeit mehr Gas geliefert.

Die Währung des skandinavischen Landes geriet indes unter Druck. Ursache war die Mitteilung der Zentralbank, dass sie ihre Fremdwährungskäufe für den Staatsfonds im September auf täglich 3,5 Mrd. nkr nach 1,5 Mrd. nkr im August erhöhen wird. Die Mittel werden dann vom Staatsfonds im Ausland angelegt. Die Währung lag zuletzt mit einem Verlust von 1,5% bei 9,972 nkr pro Euro.

Unterdessen drückten Sorgen angesichts der hohen Inflation in der Eurozone den Dax nach frühen Gewinnen in die Verlustzone. Den Handel beendete der deutsche Leitindex mit einem Minus von 1% auf 12835 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gab um 1,3% auf 3517 Zähler nach. Hinzu kam eine verhaltene Eröffnung an der Wall Street.

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