Öko-Energie-Betreiber

Solarfirma Blue Elephant strebt in die Börsensonne

Der hochprofitable Ökostromerzeuger Blue Elephant aus Hamburg, ein Betreiber von Solarkraftwerken und Windparks, strebt noch im dritten Quartal an die Börse und wird damit Teil der deutschen IPO-Welle.

Solarfirma Blue Elephant strebt in die Börsensonne

cru Frankfurt

Der hochprofitable Ökostromerzeuger Blue Elephant aus Hamburg, ein Betreiber von Solarkraftwerken und Windparks an Land, strebt noch im dritten Quartal an die Börse und wird damit Teil der Welle deutscher IPOs in diesem Jahr. Die 2016 gegründete Firma, an der die Familien Jahr (Gruner+Jahr) sowie Wacker (Wacker Chemie) mit je 26,6% beteiligt sind, will den Umsatz 2021 von 82 Mill. auf etwa 100 Mill. Euro steigern. Der operative Gewinn (Ebitda), der 2020 bei 62 Mill. Euro lag, soll um 21% wachsen. Die Marge liegt damit bei 74%.

Über neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung strebt Blue Elephant, deren Gesamtwert nach Angaben aus Finanzkreisen auf 1 Mrd. Euro geschätzt wird, einen Bruttoerlös von rund 150 Mill. Euro an. Das Geld soll in den Kauf von Solarparks und Windparks investiert werden. Außer der Gewährung von Mehrzuteilungsaktien per Greenshoe-Option wollen die bestehenden Aktionäre, darunter Wacker-Chemie-Aufsichtsratschef Peter-Alexander Wacker, keine Anteile verkaufen. Weiterer Großaktionär ist Firmengründer und CEO Felix Goedhart mit 19,7%.

Nach der offiziellen Ankündigung eines Börsengangs bis zum Start vergehen in der Regel rund vier Wochen, so dass die Erstnotiz im Juli und damit noch vor der Sommerpause stattfinden könnte. Mit der Organisation sind Berenberg und Commerzbank beauftragt. Ende März hatte Blue Elephant ein Portfolio von 1,1 Gigawatt Leistung, in der Pipeline sind 1,7 Gigawatt. Zum Vergleich: Der Finanzinvestor EQT zahlt gerade 880 Mill. Euro für die 1,3 Gigawatt des spanischen Solarparkentwicklers Solarpack.

Mit dem Blue-Elephant-IPO setzt sich die Hochkonjunktur für Börsengänge in Deutschland fort. Das Emissionsvolumen steigt in der ersten Hälfte des Jahres mit 15 IPOs absehbar auf den Rekordwert von rund 9 Mrd. Euro. Auch wenn BASF das IPO des Ölkonzerns Wintershall Dea auf 2022 verschoben hat – die Kette reißt nicht ab: Beim Online-Fahrradhändler Bike24, dessen Aktien zwischen 15 Euro und 19 Euro kosten, sind die Auftragsbücher voll. Der erste Handelstag soll der 25. Juni sein. Gleiches gilt für den Tastaturhersteller Cherry, der eine Preisspanne von 30 bis 38 Euro je Aktie angesetzt hat. Erster Handelstag ist der 29. Juni.

Der Online-Ferienhausvermittler Hometogo und der Kinderhörspielanbieter Boxine kommen per Fusion mit den Spacs Lakestar und 468 an die Börse. Der Online-Optiker Mister Spex will 225 Mill. Euro einsammeln.