Nivea treibt das Wachstum

Beiersdorf hebt Umsatzziel an

Vor allem dank des Wachstums der Kernmarke Nivea hat Beiersdorf im ersten Quartal Erwartungen übertroffen. Der Konsumgüterkonzern blickt kurz vor der Hauptversammlung am Donnerstag optimistischer auf das Geschäftsjahr 2024.

Beiersdorf hebt Umsatzziel an

Beiersdorf gewinnt an Zuversicht

Höheres Umsatzziel – Konsumgüterkonzern übertrifft Erwartungen mit Start ins Geschäftsjahr

ste Hamburg

Beiersdorf ist besser als erwartet in das Geschäftsjahr gestartet und zeigt sich für 2024 zuversichtlicher gestimmt. Das Hamburger Konsumgüterunternehmen hob bei der Vorlage von Umsatzzahlen des ersten Quartals am Dienstag seine Wachstumsprognose für den laufenden Turnus an. So sollen die Erlöse auf Konzernebene sowie im Kernsegment Consumer organisch, das heißt wechselkursbereinigt, um 6 bis 8% anstatt wie seit Ende Februar avisiert im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen.

Tesa enttäuscht

Für die ersten drei Monate weist Beiersdorf konzernweit ein organisches Wachstum um 7,3% aus. Einschließlich ungünstiger Wechselkurseffekte stieg der Umsatz im Vorjahresvergleich um 5% auf 2,6 Mrd. Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem organischen Plus von 6,2% gerechnet. Dabei lag Beiersdorf gerade im Consumer-Segment mit einem Zuwachs von 10% über dem Marktkonsens von 6,9%, während die Tesa-Sparte mit einem organischen Erlösrückgang um 5,4% die Analystenerwartungen (+3%) verfehlte.

Konzernchef Vincent Warnery sprach von einem hervorragenden Start 2024. Man habe das positive Momentum aus dem Rekordjahr 2023 beibehalten und Umsatzwachstum im gesamten Consumer-Markenportfolio erreicht. Wachstumstreiber war demnach die Kernmarke Nivea, die als Resultat eines ausgeglichenen Verhältnisses von Preisgestaltung und Absatzmengenwachstum organisch um 12,6% und damit so stark wie noch nie in einem ersten Quartal zugelegt habe.

Impulsgeber Nivea

Impulse lieferten regional vor allem Europa (+13%) und hier Deutschland (+20%) sowie die Schwellenmärkte (+14)%, bei den Kategorien die Sonnen- und Gesichtspflege. Warnery zeigte sich zuversichtlich, dass sich die starke Entwicklung von Nivea in den kommenden Quartalen fortsetzen werde.

Wachstumstreiber in den ersten drei Monaten waren zudem die Derma-Marken Eucerin und Aquaphor mit einem Plus von 10,2%. Die Wachstumsrate wurde durch die hohe Vergleichsbasis des sehr starken Vorjahresquartals, einen schwächelnden US-Markt sowie die hohe Inflation in Argentinien erheblich beeinträchtigt, wie der Beiersdorf-Chef erklärte. Das zweistellige Wachstum stimme aber für die Derma-Marken zuversichtlich. Bei einem Kapitalmarkttag im Juni will der Konzern Innovationen im Bereich der Epigenetik-Hautpflege vorstellen. Ein erstes Produkt soll im Spätsommer in den Markt kommen.

Luxusmarke wächst wieder

Dass das Consumer-Segment von Beiersdorf im ersten Quartal besser abschnitt als erwartet, lag zudem an der Rückkehr von La Prairie zu organischem Wachstum (+1%). Im Gesamtjahr 2023 war die Luxusmarke noch um 15,4% geschrumpft. Im zweiten Halbjahr sei eine Beschleunigung des Wachstums zu erwarten.

Auch bei Tesa geht Beiersdorf von mehr Schwung in der zweiten Jahreshälfte aus. Das Segment, das im Gesamtjahr unverändert um 2 bis 5% zulegen soll, sei im ersten Quartal vor allem wegen Rückgängen in der Electronics-Sparte in Asien und Nordamerika geschrumpft.

Die Beiersdorf-Aktie, seit Ende 2023 leicht gesunken, legte am Dienstag um bis zu 2,1% auf 135,20 Euro zu. Im dritten und vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres hatte sich das Wachstum im Consumer-Segment abgeschwächt und zuletzt Erwartungen verfehlt. Analysten hoben nun das überraschend kräftige Wachstum des Kernsegments im ersten Quartal hervor.

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