Dammbruch in Brasilien 2015

BHP und Vale bieten Milliardenvergleich an

Knapp neun Jahre nach einem verheerenden Dammbruch in Brasilien haben die Bergbaukonzerne Vale und BHP einen Vergleich mit Zahlungen von insgesamt umgerechnet 23 Mrd. Euro angeboten.

BHP und Vale bieten Milliardenvergleich an

Vale und BHP bieten Milliardenvergleich an

Zahlung von insgesamt 23 Mrd. Euro nach Dammbruch in Brasilien

dpa-afx/md Rio de Janeiro/Frankfurt

Knapp neun Jahre nach dem Dammbruch von Bento Rodrigues in Brasilien haben die Bergbaukonzerne Vale und BHP einen Vergleich mit Zahlungen von insgesamt 127 Mrd. Reais (23 Mrd. Euro) angeboten. 72 Mrd. Reais sollen an die brasilianische Bundesregierung, die Bundesstaaten Minas Gerais und Espírito Santo sowie die betroffenen Gemeinden gezahlt werden, wie Vale am Montag mitteilte. 37 Mrd. Reais sind demnach bereits in Sanierungsarbeiten und Entschädigungen geflossen, weitere 18 Mrd. Reais sollen für mögliche weitere Ansprüche bereitstehen. Die Zeitung „O Globo“ hatte zuletzt über die eigentlich vertraulichen Details des Vorschlags berichtet. Daraufhin bestätigte Vale die Angaben in einer Mitteilung an Investoren.

Bei der „Tragödie von Mariana“ im Jahr 2015 waren rund 40 Millionen Kubikmeter giftiger Abwässer aus dem Rückhaltebecken eines Eisenerzbergwerkes in den Fluss Doce gelangt. Bei dem Unglück kamen 19 Menschen ums Leben, Hunderttausende wurden von der Wasserversorgung abgeschnitten. Die Mine wurde von dem Bergbauunternehmen Samarco betrieben, einem Joint Venture zwischen dem brasilianischer Konzern Vale und der australischen Rohstofffirma BHP. Nach der Umweltkatastrophe laufen eine Reihe von Gerichtsverfahren gegen die Bergbaukonzerne. Das Vergleichsangebot kam nun im Rahmen eines Schlichtungsverfahrens unter der Leitung eines brasilianischen Bundesgerichts zustande.

BHP strebt Übernahme von Anglo American an

Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass das weltgrößte Bergbauunternehmen, die australische BHP, die Übernahme von Anglo American anstrebt. Durch einen Zusammenschluss würde der global führende Kupferabbaukonzern entstehen, auf den etwa ein Zehntel der weltweiten Förderung – rund 2,6 Mill. Tonnen pro Jahr – entfiele. Der Deal wäre eine der größten Übernahmen in der Rohstoffbranche seit Jahren. BHP biete den Anglo-American-Anteilseignern 0,7097 BHP-Aktien je Anteilschein, wie der Konzern mitteilte. Daraus ergibt sich ein Transaktionswert von umgerechnet mehr als 36 Mrd. Euro. Am Freitag erteilte Anglo American dem Übernahmeangebot von BHP allerdings eine Abfuhr. Das Unternehmen und seine Zukunftsaussichten würden durch das 31 Mrd. Pfund schwere Angebot der Nummer 1 unter den Minenbetreibern „wesentlich unterbewertet“.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.