Auszahlungen für Aktienoptionen

Hohe Vergütungskosten belasten SAP

SAP hat ihren Mitarbeitern im ersten Quartal deutlich mehr für Aktienoptionen ausgezahlt. Das lastet auf dem operativen Gewinn des Software-Konzerns.

Hohe Vergütungskosten belasten SAP

dpa-afx Walldorf/Reuters Frankfurt

Europas größter Softwarehersteller SAP ist wegen hoher Kosten für die aktienbasierte Mitarbeitervergütung mit einem überraschend geringen operativen Gewinn ins neue Jahr gestartet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern wuchs im ersten Quartal im Jahresvergleich zwar um 16% auf 1,53 Mrd. Euro, wie das Dax-Schwergewicht am Montagabend in Walldorf mitteilte. Analysten hatten sich zuvor aber ein größeres Plus ausgerechnet.

Um die operative Entwicklung klarer hervorzuheben, rechnet SAP bei den maßgeblichen Kennziffern erstmals die Kosten für Aktienoptionsprogramme hinein. Weil das Papier in den vergangenen Monaten kräftig zugelegt hatte – im ersten Quartal stand ein Plus von 29% – musste die Firma ihren Beschäftigten für Optionen mehr Geld auszahlen als geplant. Im weiteren Jahresverlauf seien aber keine weiteren außergewöhnlichen Belastungen zu erwarten, weil die Barablösung aus diesen Anrechten schrittweise zurückgefahren werde. Die Mitarbeiter erhalten stattdessen die Anteilsscheine gutgeschrieben.

SAP-Chef Christian Klein hat die Jahresprognose bestätigt. Foto: picture alliance/dpa | Uwe Anspach.

Der Umsatz zog insgesamt um 8% auf etwas mehr als acht Milliarden Euro an. Getrieben war das von den Cloudprodukten zur Nutzung über das Netz gegen Abonnementgebühr: Hier legte SAP um fast ein Viertel auf 3,93 Mrd. Euro zu. Damit erfüllte SAP die Erwartungen am Finanzmarkt.

Unter dem Strich kamen allerdings Umbaukosten von 2,2 Mrd. Euro zum Tragen. SAP hatte Anfang des Jahres angekündigt, rund 8.000 Stellen abzubauen, um sich stärker auf Anwendungen rund um Künstliche Intelligenz (KI) zu konzentrieren und um die Kosten zu senken. Da gleichzeitig aber Beschäftigte für den Einsatz in zukunftsträchtigen Bereichen umgeschult oder neues Personal eingestellt werde, bleibe die Größe der Belegschaft insgesamt fast unverändert. Infolge der zusätzlichen Belastungen rutschte der Konzern mit einem Verlust von 824 Mill. Euro in die roten Zahlen. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch 509 Mill. Euro Gewinn gemacht. Die Jahresprognosen bestätigte das Management um Chef Christian Klein.

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