Corporate Finance Awards2023

Lukrative M&A-Deals in risikoaversem Umfeld

Das Jahr 2023 war von Unsicherheiten geprägt. Entsprechend erhalten dieses Jahr viele Deals eine Auszeichnung, bei denen Risiken minimiert wurden.

Lukrative M&A-Deals in risikoaversem Umfeld

Corporate Finance Award 2023

Lukrative M&A-Deals
in risikoaversem Umfeld

BZ Frankfurt

Kriege, hohes Zinsniveau, Konjunkturflaute: 2023 war ein herausforderndes Jahr, in dem viele Unternehmen Risiken eher gescheut oder sogar bewusst reduziert haben. Von den sechs Transaktionen, die mit einem Corporate Finance Award der Börsen-Zeitung prämiert werden, handelt es sich daher auch bei vielen Transaktionen um Verkäufe und Devesitionen. Zum M&A-Geschäft gehört es eben auch, nicht nur neue Risiken einzugehen, sondern auch eingegangene Wetten zum richtigen Zeitpunkt einzulösen. Die Preisträger 2023 heißen Viessmann, SAP, Fielmann, Deutsche Börse, Schott Pharma und CVC. Überreicht werden die Auszeichnungen in den sechs Kategorien M&A, Large Caps, Mid/Small Caps, Digital, IPO und Private Equity von der Börsen-Zeitung gemeinsam mit PwC am 25. April in Frankfurt.

Perfektes Timing

Die M&A-Transaktion des Jahres hat ihre Favoritenrolle bereits früh im Jahr zementiert. Im April hat das nordhessische Unternehmen Viessmann den Verkauf seiner Klimasparte an den US-Konkurrenten Carrier Global unter Dach und Fach gebracht. Perfektes Timing, hieß es schon damals. Tatsächlich wäre mehr als die 12 Mrd. Dollar Kaufpreis wohl zu keinem anderen Zeitpunkt erzielbar gewesen. Nach dem Streit um das Gebäudeenergiegesetz brach die Nachfrage nach Wärmepumpen hierzulande zumindest temporär ein.

Im Bereich Large Caps gewinnt SAP für den am Ende hoch lukrativen Ausstieg aus der einst von Ex-CEO Bill McDermott zugekauften Tochter Qualtrics. In der Kategorie IPO setzte sich Schott Pharma unter anderem gegen Thyssenkrupp Nucera durch. Private-Equity-Gewinner ist CVC für den erfolgreichen Ausstieg aus dem Industriegasekonzern Messer. In zwei Kategorien hatten derweil die Käufer die Nase vorn. Bei den Mid/Small Caps zeichnete die Jury Fielmann für die Expansion in den US-Markt mit zwei Übernahmen aus, bei denen auch die Digitalisierung des Geschäfts gestärkt wurde. Und in der Kategorie Digital siegt die Deutsche Börse nach 2021 erneut. Damals war es die Übernahme von ISS. In diesem Jahr wird der Kauf des Softwarekonzerns Simcorp ausgezeichnet, der ebenfalls auf die Digital-Services-Strategie des Börsenbetreibers einzahlt.

Zur Jury des Corporate Finance Awards unter dem Vorsitz von Chefredakteur Sebastian Schmid gehören Joachim Englert, Partner, PwC Deutschland, Alexander Dibelius, Geschäftsführer der Private-Equity-Gesellschaft CVC, Daniela Favoccia, Partnerin bei der Kanzlei Hengeler Mueller, Martin Reitz, Geschäftsführer und Leiter Investment Banking Rothschild Deutschland, Christoph Schalast von der Kanzlei Schalast & Partner, Professor für M&A an der Frankfurt School of Finance & Management, und Vodafone-Finanzvorstand Luka Mucic. An den Abstimmungen zu den Kategorien Large Caps und Private Equity haben sich Mucic bzw. Dibelius wegen persönlicher Befangenheit nicht beteiligt.

Podcast- und Artikelserie

Mit den Awards werden Transaktionen oder Kapitalmarktmaßnahmen ausgezeichnet, die unternehmensstrategisch und/oder finanzierungstechnisch herausragen. Die Preisträger werden ab März in einer Artikelserie vorgestellt und kommen im Podcast „Nachgefragt“ persönlich zu Wort.