Rebranding

ZF gibt Startschuss für Eigenständigkeit der Passiven Sicherheitstechnik

Der Autozulieferer ZF treibt die Ausgliederung seines Bereichs „Passive Sicherheitstechnik“ voran und benennt ihn in ZF Lifetec um. Mit einem Umsatz von 4,7 Mrd. Euro im Jahr 2023 verzeichnet der Bereich eine positive Entwicklung. Vom Teilverkauf bis zum IPO sind alle Optionen auf dem Tisch.

ZF gibt Startschuss für Eigenständigkeit der Passiven Sicherheitstechnik

Startschuss für Eigenständigkeit
Passiver Sicherheitstechnik von ZF

Umbenennung in Lifetec – Alle Optionen im zweiten Halbjahr

scd Frankfurt

Die Ausgliederung des Bereichs „Passive Sicherheitstechnik“ hat der Autozulieferer ZF bereits im Jahr 2022 mit dem damaligen Finanzvorstand Konstantin Sauer entschieden. Nun bringt der Konzern das Projekt auf die Zielgerade. Am Montag teilte das Unternehmen mit, dass die Division in ZF Lifetec umbenannt werde. Das Rebranding sei Teil der rechtlichen Ausgliederung des Unternehmensbereichs. Der Bereich Passive Sicherheitstechnik habe 2023 einen Umsatz von rund 4,7 Mrd. Euro erzielt. Im vorangegangenen Jahr hatten die Erlöse bei gut 4,5 Mrd. Euro gelegen. Der Bereich Aktive Sicherheit, der weiter zum Kerngeschäft gezählt wird, hat die Erlöse im vorigen Jahr von 6,5 Mrd. auf 6,9 Mrd. Euro gesteigert.

Strategischer Freiraum

„Unser Unternehmensbereich Passive Sicherheitstechnik hat sich hervorragend entwickelt“, lässt sich dennoch ZF-Chef Holger Klein in der Pressemitteilung zur Umbenennung zitieren. Als eigenständige Marke solle ZF Lifetec den strategischen Freiraum haben, um Umsatzwachstum und Profitabilität zu beschleunigen. Dieses Ziel galt schon bei der Entscheidung zur Ausgliederung 2022. Die strategischen Optionen für den Bereich seien ein vollständiger oder teilweiser Verkauf oder ein Börsengang. Im Gespräch mit der Börsen-Zeitung betonte Finanzvorstand Michael Frick, der Autozulieferer stehe trotz der hohen Verschuldung von 10 Mrd. Euro und der im vergangenen Jahr gestiegenen Zinskosten nicht unter Druck, einen Deal zu tätigen. Zuletzt habe sich das Zinsumfeld bereits etwas entspannt, und ZF müsse im laufenden Turnus nicht mit einer vergleichbaren Zinsbelastung rechnen.

„Nicht unter Druck“

ZF ist Frick zufolge in den Vorbereitungen schon weit gekommen, so dass „ab der zweiten Jahreshälfte“ alle Optionen eröffnet seien. Der Finanzvorstand verwies allerdings darauf, dass die Bewertung stimmen müsse. Auch ein Teilverkauf komme nur infrage, wenn dies zu einer signifikanten Verbesserung des Leverage Ratio führe.

ZF Lifetec kommt dem Unternehmen zufolge als einer der führenden Anbieter von passiven Sicherheits­systemen auf einen Marktanteil von mehr als 20% des weltweiten Umsatzes in den Kernproduktkategorien. Das Produkt­portfolio umfasst Airbag-, Sicherheitsgurt- und Lenkradsysteme, die von kleinen Fahrzeugen im Volumensegment bis hin zu den anspruchs­vollsten Luxusfahrzeugen reichen.

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