CEO von Lovehoney

Puzzle-Spezialist

Der CEO des Sextoy-Konzerns Lovehoney, Johannes Graf von Plettenberg, hat das Unternehmertum schon früh auf dem elterlichen Weingut gelernt. Dazu kommt viel M&A-Kompetenz, die sich der Wirtschaftsingenieur bei J.P. Morgan, HSBC und Bombardier angeeignet hat.

Puzzle-Spezialist

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„Meine Kernkompetenz ist M&A, im Herzen bin ich aber Unternehmer“, sagt Johannes Graf von Plettenberg. Diese beiden Eigenschaften des 41-Jährigen gaben 2017 wohl auch den Ausschlag dafür, dass der damalige CFO des Erotik-Onlinehändlers Amorelie einen am Mehrheitseigentümer ProSiebenSat.1 gescheiterten Deal kurzerhand auf eigene Rechnung einfädelte. Der M&A-Spezialist kehrte Amorelie den Rücken, suchte sich private Investoren, kaufte dem Erfinder des Womanizer – ein Vibrator für Frauen – das Sexspielzeug ab und baute auf diesem Fundament die Wow Tech Group auf, die im vergangenen Jahr mehr als 100 Mill. Euro Umsatz mit Sextoys gemacht hat.

Mittlerweile hat der Wirtschaftsingenieur, der die Karriere 2006 in der M&A-Abteilung bei J.P. Morgan in Frankfurt startete und später auch für HSBC und Bombardier als M&A-Spezialist arbeitete, das Unternehmen mit dem britischen Erotik-Onlinehändler Lovehoney fusioniert. Die Mehrheit liegt seither bei der Beteiligungsgesellschaft Telemos Capital aus London. Die Mehrheit an Wow Tech hatte der Sohn eines Sektunternehmers aus dem Rheingau bereits 2020 an die Beteiligungsgesellschaft CDH In­vestments mit Niederlassungen in Singapur, Hongkong und Peking verkauft. Nach dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen hält er weiter eine Minderheit. Von Plettenberg leitet ein 730-köpfiges Team aus 30 verschiedenen Nationen, das an zehn Standorten auf vier Kontinenten arbeitet.

Lovehoney soll den Markt für Sexspielzeug revolutionieren und den Menschen zu ihrem sexuellen Glück verhelfen, lautet die unternehmerische Vision des CEO. Während der Pandemie, in der sich viele neue Kundengruppen für Sextoys interessierten, griff Plettenberg allerdings zu anderem Spielzeug: „Im Lockdown haben wir angefangen, Puzzle mit 2000 Teilen zu legen, die dauern eine Woche.“

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