Wüstenrot & Württembergische legt Quartalszahlen vor

Teure Versicherungsschäden belasten W&W erneut

Wüstenrot & Württembergische (W&W) hat im ersten Quartal ein deutlich schwächeres Ergebnis erzielt als im Jahr zuvor. Grund waren höhere Versicherungsschäden.

Teure Versicherungsschäden belasten W&W erneut

Teure Versicherungsschäden belasten W&W erneut

Jahresergebnis unter der Zielspanne erwartet

dpa-afx Stuttgart

Immer teurere Versicherungsschäden haben dem Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) im ersten Quartal einen Gewinnrückgang eingebrockt. Mit gut 51 Mill. Euro lag der Überschuss rund ein Fünftel niedriger als ein Jahr zuvor, wie der Konzern am Freitag mitteilte. In der Sachversicherung brach der Überschuss sogar um mehr als die Hälfte ein.

Für das laufende Jahr rechnet Vorstandschef Jürgen Junker weiterhin mit einem eher mauen Ergebnis. Zwar soll der Gewinn höher ausfallen als 2023. Da hatten die Zerstörungen durch schwere Unwetter im Sommer und höhere Kfz-Schäden den Konzernüberschuss um mehr als 40% auf 140,5 Mill. Euro sinken lassen. Auch 2024 dürfte das Ergebnis unter der mittel- bis langfristigen Zielspanne von 220 Mill. bis 250 Mill. Euro bleiben, schätzt das Management.

Schaden-Kosten-Quote knapp unter 100%

Im ersten Quartal steigerte die Schaden- und Unfallsparte ihren Umsatz dank neuer Verträge um knapp 11% auf rund 679 Mill. Euro. Damit reichten die Einnahmen erneut aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken: Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote blieb mit 95,7% unter der kritischen 100-Prozent-Marke.

Allerdings legte das Management mehr Geld für Schäden zurück, die sich unter anderem infolge der Inflation weiter verteuern. In der Folge ging der Gewinn des Segments um 56% auf 10,5 Mill. Euro zurück.

Besser lief es in der Personenversicherung: Die Sparte steigerte ihren Gewinn um fast ein Fünftel auf 14,7 Mill. Euro. Im Segment Wohnen bekam die Bausparkasse Wüstenrot den Einbruch des Immobilienmarkts zu spüren. Das Neugeschäft aus Krediten und Bausparverträgen gab um rund 40% nach.

Kosten gesunken

Konzernchef Junker nannte den Gewinn des ersten Quartals trotz des Rückgangs ein „mehr als ordentliches Ergebnis“. Das Unternehmen sei "voll auf Kurs“, seine Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. So wachse das Neugeschäft teilweise erfreulich, und der Verwaltungsaufwand sei insgesamt gesunken.

An der Börse lösten die Neuigkeiten keine klare Reaktion aus. Der Kurs der W&W-Aktie pendelte am Vormittag um den Schlussstand des Vorabends. Zuletzt gehörte das Papier zu den etwas stärkeren Werten im Kleinwerte-Index SDax. 

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