Macrons überzeugt Investoren

Frankreich sichert sich Milliardenzusagen

Frankreichs Präsident empfängt bei seinem jährlichen Wirtschaftsgipfel 180 ausländische Firmenchefs in Versailles und sammelt dabei Investitionszusagen über mehr als 15 Mrd. Euro ein.

Frankreich sichert sich Milliardenzusagen

Macrons Wirtschaftsgipfel

Frankreich sichert sich Milliardenzusagen

Macron überzeugt Investoren beim Wirtschaftsgipfel

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Von Gesche Wüpper, Paris

„Frankreich, Land der Champions“ lautet das Motto des Wirtschaftsgipfels von Emmanuel Macron in diesem Jahr in Anspielung auf die Olympischen Sommerspiele von Paris. Frankreichs Staatsoberhaupt hofft, mit der Veranstaltung auch Pluspunkte für die Europa-Wahlen in wenigen Wochen sammeln zu können. Immerhin wurden bei dem Treffen, zu dem er Montag in Versailles 180 ausländische Firmenchefs empfangen wollte, Investitionszusagen über mindestens 15 Mrd. Euro erwartet. Zum Vergleich: Letztes Jahr waren es 13 Mrd. Euro.

Macron hat den Wirtschaftsgipfel „Choose France“ 2018 lanciert, um mehr Auslandsinvestitionen in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone zu locken. Mit Erfolg, denn zwischen 2018 und 2023 wurden bei der Veranstaltung nach Angaben der Regierung 122 Projekte für insgesamt 31 Mrd. Euro bekannt gegeben. Letztes Jahr hat Frankreich zum fünften Mal in Folge die meisten Auslandsinvestitionen in Europa angelockt.

Microsoft baut Data Center

Die neuen Investitionszusagen verteilen sich auf 56 Projekte in Schlüsselbereichen wie künstliche Intelligenz (KI), Dekarbonisierung und Hochtechnologie. Dadurch werden 10.000 Arbeitsplätze in Aussicht gestellt. Allein Microsoft will 4 Mrd. Euro in neue Data Center in Frankreich investieren, um ihre Infrastruktur für KI und Cloud-Dienste zu stärken. Es handele sich um die wichtigste Investition, die der Konzern jemals in Frankreich getätigt habe, sagte Microsoft-Präsident Brad Smith der Nachrichtenagentur AFP.

Cloud-Service von Amazon

Amazon wiederum will mehr als 1,2 Mrd. Euro für ihren Cloud-Service, regenerative KI und Logistik in Frankreich ausgeben. KDDI aus Japan steckt rund 1 Mrd. Euro in KI-Projekte, IBM gibt 45 Mill. Euro und IQM aus Finnland 100 Mill. Euro. Pharmakonzerne wie Pfizer, AstraZeneca, GSK und Novartis wollen zusammen insgesamt rund 1 Mrd. Euro für französische Standorte mobilisieren.

Auch deutsche Unternehmen machten neue Zusagen für Frankreich. So will Vorwerk 72 Mill. Euro zusätzlich in ihren Standort bei Châteaudun investieren. Das E-Flugtaxi-Unternehmen Lilium wiederum könnte 400 Mill. Euro für den Aufbau eines Werks im Südwesten Frankreichs ausgeben.

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