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Asmussen folgt beim GDV auf von Fürstenwerth

Von Angela Wefers, Berlin Börsen-Zeitung, 31.1.2020 Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat für den Generationenwechsel an der Spitze der Geschäftsführung einen ebenso prominenten wie versierten und gut vernetzten...

Asmussen folgt beim GDV auf von Fürstenwerth

Von Angela Wefers, Berlin Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat für den Generationenwechsel an der Spitze der Geschäftsführung einen ebenso prominenten wie versierten und gut vernetzten Kandidaten gefunden: Jörg Asmussen (53) wird Dr. Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth (65) als Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands nachfolgen. Asmussen wird zum 1. April in die Geschäftsführung berufen und zugleich zum 1. Oktober zum Vorsitzenden der Geschäftsführung und zum geschäftsführenden Präsidiumsmitglied des GDV bestellt. Dies beschloss nach Angaben des Gesamtverbands das Präsidium.GDV-Präsident Dr. Wolfgang Weiler zeigte sich überzeugt, dass Asmussen als “Kenner des deutschen und des europäischen Finanzsektors der deutschen Versicherungswirtschaft als zukünftiger Hauptgeschäftsführer eine gewichtige Stimme geben” wird. Frank von Fürstenwerth führt den Verband fast 25 Jahre, seit 1996, als Hauptgeschäftsführer – effektiv und angenehm geräuschlos. Auch die übrige Besetzung der Hauptgeschäftsführung zeichnet sich durch hohe Kontinuität aus. Asmussen blickt auf eine steile und wechselvolle Karriere zurück.Zum GDV kommt er von Lazard Frankfurt/Berlin. Dort ist er seit 2016 tätig: in Mehrfachfunktion als Geschäftsführer, Head of M&A Europe und Head of Financial Institutions Group Continental Europa. Viele Jahre arbeitete der international ausgebildete Volkswirt als Beamter im Bundesfinanzministerium. Unter den Ministern Hans Eichel und Peer Steinbrück (beide SPD) stieg er zum Staatssekretär auf mit dem Schwerpunkt Finanzmärkte und Europa. Bei den Rettungsaktionen in der Finanzkrise war er einer der zentralen Akteure der Bundesregierung. Der rasante Aufstieg im Ministerium brachte ihm nicht nur Freunde, sondern auch Neider im Haus ein.Dass Wolfgang Schäuble (CDU) den Finanzmarktexperten mit SPD-Parteibuch als Staatssekretär behielt, machte Asmussens Leben nicht leichter. In der Union stieß dies nicht nur auf reine Freude. 2012 setzt ihn Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als Kandidaten für das Direktorium der Europäischen Zentralbank durch. Asmussen gab den Posten nach knapp zwei Jahren schon wieder auf, wohl überwiegend aus familiären Gründen, um nach Berlin zurückzukehren. Der Wechsel als Staatssekretär in das zu jener Zeit von Andrea Nahles (SPD) geführte Bundesarbeitsministerium schien ihn nur unzureichend zu befriedigen. Ein Wechsel in den Vorstand der KfW scheiterte jedoch überraschend. Bis er zu Lazard kam, war seine Expertise beim Fintech Funding Circle und bei Generali Investments gefragt.Auch beim GDV wird sein vielfältiges Wissen von Nutzen sein. “Die Versicherer können einen großen Beitrag bei der privaten Altersvorsorge und im Umgang mit Risiken wie dem Klimawandel und der Cybersicherheit leisten”, zeigt sich Asmussen überzeugt.