Circle-Altaktionäre verkaufen kurz nach IPO weitere Anteile
Circle-Altaktionäre verkaufen
kurz nach IPO weitere Anteile
Auch das Unternehmen gibt weitere Stücke in den Markt
bg Frankfurt
Die Circle-Aktie ist am Mittwoch im nachbörslichen US-Handel unter Druck gekommen, als bekannt wurde, dass Altaktionäre rund 8 Millionen weitere Aktien auf den Markt schmeißen wollen. Die Ankündigung dieser Insider-Verkäufe kommt nur zwei Monate nach dem fulminanten Börsengang. Platziert wurde zu 69 Dollar je Aktie, aus dem regulären Handel ging das Papier nach Vorlage der Quartalszahlen am Dienstag bei 163,21 Dollar.
Das IPO wurde zu niedrig bepreist
Das bedeutet, dass die Banken beim Listing ein deutliches Underpricing hatten, womit die sich von Stücken trennenden Altaktionäre weniger einnahmen als der Markt wohl hergegeben hätte. Und da in der Regel nur Soft-Lockups vereinbart sind, können Altaktionäre auch nah am Börsengang noch weitere Aktien zum Verkauf registrieren lassen. Zusätzlich zu den 8 Millionen Aktien von Altaktionären aus dem Venture-Capital-Sektor verkauft auch Circle selbst 2 Millionen weitere Aktien. Eine solche Aufstockung vom Emittenten so kurz nach dem Listing ist sehr ungewöhnlich.
Stripe hatte dieselbe Idee
Gespalten reagierten die Krypto-Experten auf die Ankündigung von Circle, mit Arc eine auf das Stablecoin-Ökosystem fokussierte Layer-1-Blockchain aufzubauen. Da am Dienstag auch bekannt wurde, dass Stripe ebenso eine solche grundlegende Infrastruktur mit dem Codenamen „Tempo“ errichtet, wurde hinterfragt, ob Circle da nicht den Kürzeren ziehen könnte gegenüber dem Payment-Fintech. Denn Stripe hat eine riesige Reichweite und dürfte damit gut positioniert sein, Stablecoins als Zahlungsmittel zu skalieren. Circle wiederum ist gut mit der Wertpapier-Branche vernetzt, wo größere Volumina transferiert werden.
Kursziele driften weit auseinander
Analysten haderten nach Vorlage der Quartalszahlen mit zwei Dingen bei Circle: Zum einen wird befürchtet, dass es steigende Vertriebskosten geben wird.
Zum anderen zeigten sich die Marktbeobachter unzufrieden damit, dass CEO Jeremy Allaire nur eine Bruttomarge von 36 bis 38% für das laufende Geschäftsjahr in Aussicht stellt. Das sei implizit eine Abschwächung gegenüber dem ersten Halbjahr, für das eine Bruttomarge von 39% zu Buche steht. Die Kursziele reichen von 130 bis 280 Dollar.