Deutsche Bank öffnet Konten für Drittanbieter

Richtlinie PSD2 schafft Grundlage für Plattform

Deutsche Bank öffnet Konten für Drittanbieter

kb Frankfurt – Die Deutsche Bank stellt sich auf die im Januar in Kraft tretende neue Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 ein. Das europäische Regelwerk verlangt eine Öffnung der Schnittstelle zum Kundenkonto einer Bank für Dritte, beispielsweise für Zahlungsauslöse- und Kontoinformationsdienste. Der Kunde muss der Öffnung jeweils zustimmen.Nach einjähriger Testphase öffnet die Deutsche Bank nun ihre Schnittstelle “dbAPI” im Rahmen ihres Plattform-Geschäfts. “Start-ups bis hin zu etablierten Markenunternehmen können über die Schnittstelle auf Kundendaten zugreifen und ihre Anwendungen den Kunden der Bank personalisiert anbieten”, teilt das Institut mit und betont, dass die Kunden den expliziten Auftrag zur Nutzung ihrer Daten erlauben müssten.Die Informationen, die Drittanbieter aus persönlichen Daten von Kundenkonten ziehen und weiterverwenden können, sind umfangreich. Wer eine App wie die auf dem Deutsche-Bank-Portal dargestellte “AccountInsights” einsetzt, kann sich sämtliche Informationen zu Transaktionen des Kontoinhabers der vergangenen zwölf Monate ansehen, darunter Zahlungsein- und -ausgänge, welche Währungen er verwendet und mit wem er jeweils Transaktionen tätigt. Der Drittanbieter kann somit das Ein- und Ausgabenverhalten des Kontoinhabers nachvollziehen, was wiederum für weitere Produktanbieter interessant ist. App gibt TippsWie der Kunde den Zugriff wahrnimmt, erklärt die Bank am Beispiel der App “Finanzguru” des Frankfurter Fintechs Dwins. Die Kunden können demnach “die App mit ihrem Konto verbinden und erhalten so individuelle Spar- und Finanztipps”. Das Programm erkenne durch Verbindung mit dem Bankkonto bestehende Verträge und Abonnements und schlage günstigere Alternativen vor. “Wenn der Nutzer zustimmt, erledigt sie den Wechsel.” Die Bank wende sich nicht nur an App-Anbieter aus dem Finanzbereich, sondern auch aus anderen Branchen.