Deutsche Bank steht vor komplexer Rechenaufgabe

Börsen-Zeitung, 17.4.2018 bn Frankfurt - Die Deutsche Bank steht bei der von der Aufsicht gestellten Aufgabe, im Zuge der Sanierungsplanung eine Abwicklung ihres Handelbuches durchzurechnen, vor einer komplexen Aufgabe. Im vergangenen Jahr hat sich...

Deutsche Bank steht vor komplexer Rechenaufgabe

bn Frankfurt – Die Deutsche Bank steht bei der von der Aufsicht gestellten Aufgabe, im Zuge der Sanierungsplanung eine Abwicklung ihres Handelbuches durchzurechnen, vor einer komplexen Aufgabe. Im vergangenen Jahr hat sich etwa das außerbörsliche Derivatevolumen der Bank infolge eines regeren Geschäfts auf ein nominales Volumen von nicht weniger als 41,8 Bill. Euro erhöht von 35,8 Bill. Euro im Jahr davor. Die Nettorisikoposition habe sich von 34 Mrd. auf 22 Mrd. Euro vermindert, heißt es im Geschäftsbericht. Für die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) ist die Übung, derer sich die britische Aufsicht schon seit längerem bedient und welche die Notenbank bald auf weitere Großbanken ausdehnen dürfte, Neuland. Die Ergebnisse dürften ihnen als Basis für weitere Gespräche mit den Instituten dienen. Laut Finanzvorstand von Moltke hat die Bank in der Berechnung solcher Szenarien bereits Erfahrung mit den britischen Aufsehern. Die EZB hatte ihre Aufforderung demnach im Januar formuliert, vor dem jüngsten Wechsel auf dem Chefsessel der Bank. Als Finanzkonzern mit der größten Investmentbank unter EZB-Aufsicht sei es nachvollziehbar, dass die Notenbank mit der Überprüfung bei den Frankfurtern begonnen habe, erklärte von Moltke. Die Deutsche Bank trifft der Auftrag der Aufseher in einer Zeit, in der die Rufe nach einer Verkleinerung des Investment Banking lauter werden und das Institut intern untersucht, von welchen Aktivitäten und regionalen Einheiten es sich dort trennen könnte. Ihre Mindesteigenkapitalvorgabe (SREP) für die Bank hatte die EZB im Dezember von 9,52 % auf 10,65 % erhöht.