Analysten-Runde mit CEO und CFO

Deutsche Börse möchte Fantasie der Anleger mit KI befeuern

Auf den Ergebnissprung der Deutschen Börse im dritten Quartal 2025 hat der Aktienkurs kaum reagiert. Vorstandschef Stephan Leithner lenkt den Blick der Anleger deshalb auch auf neue Chancen, etwa in Zusammenhang mit KI.

Deutsche Börse möchte Fantasie der Anleger mit KI befeuern

Börse möchte mit KI Fantasie der Anleger befeuern

Ergebnissprung im Quartal trotz „spürbaren Gegenwinds“ – Aktie reagiert kaum

fed Frankfurt

Die Deutsche Börse hat Erlöse und Gewinn im dritten Quartal spürbar gesteigert. Dabei gelang es ihr, zumindest beim operativen Ergebnis die Erwartungen professioneller Anleger leicht zu übertreffen. Da der Marktbetreiber gleichwohl an der bisherigen Prognose für das Gesamtjahr festhielt, bewegte sich der Aktienkurs am Dienstag nahe seines Vortageswerts. Im Dialog mit Analysten stellten Vorstandschef Stephan Leithner und Finanzchef Jens Schulte die Solidität und Diversifikation des Geschäftsmodells ins Zentrum. Gerade das dritte Quartal, das nach Ansicht der Börse von „spürbarem Gegenwind“ geprägt gewesen sei, habe die „operative Stärke“ dokumentiert – und zwar über alle Segmente hinweg. Überdies nutzte CEO Leithner die Gelegenheit, die Fantasie der Investoren mit Verweis auf „neue Chancen“ zu wecken. Am 10. Dezember werde die Deutsche Börse „die Entwicklung unserer Strategie über den Horizont 2026 hinaus vorstellen“. Dann dürfte es auch darum gehen, welche Auswirkungen die rasante Fortentwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) auf das Geschäftsmodell haben wird.

Stolz auf „operative Stärke“

Die Antwort von Leithner ist eindeutig: „KI wird eine positive Rolle spielen.“ Denn ihr Einsatz werde die Prozesse der Börse, nochmals deutlich effizienter machen, obgleich vieles schon automatisiert sei. Auch rechnet der CEO mit Sekundäreffekten, nicht zuletzt wegen des Energiebedarfs von Rechenzentren, auf den Commodity-Handel. Leithner zeigte sich überzeugt, dass die Börse dabei von Investitionen vergangener Jahre profitieren werde, vor allem von der Transformation vieler Workloads in die Cloud.

Strategietag am 10. Dezember

Auch mit Blick auf die Fortentwicklung der Blockchain-Technologie ist Leithner optimistisch für sein Unternehmen. So sei Clearstream als glaubwürdige Drittpartei in einer besonderen Situation – und habe auf dieser Grundlage gute Möglichkeiten, sich in der DLT-Welt zu positionieren. Auch eine andere potenzielle Sorge versuchte der Vorstandschef auszuräumen. Die 2027 in der Europäischen Union anstehende Verkürzung des Settlement-Zyklus auf T+1 werde bei der Börse keine zusätzlichen Kosten erzeugen.

Blockchain-Technologie als Chance für Clearstream

Von Juli bis September stiegen die Nettoerlöse der Börse (ohne Treasury-Geschäft) um 7% auf 1,2 Mrd. Euro. Das EBITDA (ohne Treasury) kletterte um 16% auf 639 Mill. Euro.

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