Nachhaltige Ergebnisprognose angehoben

DZ Bank hebt nach Rekordjahr Dividende an

Die DZ Bank hat 2023 vor Steuern einen Rekordgewinn von 3,2 Mrd. Euro eingefahren. Nach einem starken Start ins Jahr hat sie nun die Ergebnisprognose für dieses und die Folgejahre angehoben.

DZ Bank hebt nach Rekordjahr Dividende an

DZ Bank hebt nach Rekordjahr Dividende an

40 Prozent mehr Gewinn – Signa-Engagement der R+V als "Fehlinvestition" bezeichnet

lee/fir Frankfurt
Nebenstehender Kommentar Schwerpunkt Seite 6

Die DZ Bank Gruppe hat im vergangenen Jahr ungeachtet eines risikoreichen Signa-Engagements der Versicherungstochter R+V mit 3,2 Mrd. Euro vor Steuern so viel verdient wie nie zuvor. Die R+V hatte wie viele andere Versicherer unter anderem in Genussscheine des mittlerweile insolventen Immobilienkonzerns investiert. Die Rede sei von einem robusten dreistelligen Millionenbetrag, hieß es am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz des genossenschaftlichen Spitzeninstituts.

"Es war eine Fehlinvestition", sagte der Co-Vorstandsvorsitzende Cornelius Riese. "Dieses Thema ist sicher kein Ruhmesblatt." Mit dem Jahr 2023 seien die Folgen für R+V aber komplett verarbeitet, was die Finanzstärke des Versicherers verdeutliche.

Maßgeblich für den Gewinnanstieg der Gruppe waren ein um 30% gestiegener Zinsüberschuss sowie ins Positive gekehrte Bewertungseffekte aus einer Reform der Rechnungslegungsvorschriften für Versicherer, die 2022 der R+V noch zugesetzt hatten. Rückläufig entwickelten sich der Ergebnisbeitrag der Bauspartochter Schwäbisch Hall und der TeamBank.

Reges Kundengeschäft in den ersten Monaten

Für 2024 zeigte sich Riese zuversichtlich: "Zu Beginn des Jahres stellen wir ein erfreulich reges Kundengeschäft etwa bei der Begleitung von Neuemissionen fest." Die DZ Bank wolle ihre Marktpräsenz in allen Geschäftsfeldern ausweiten und sehe weitere Wachstumschancen. Zuversichtlich stimmten den Vorstand die sich zuletzt aufhellenden Aussichten für die Weltwirtschaft und die rückläufige Inflationsrate sowie die robusten Unternehmenszahlen und der Höhenflug der Aktienmärkte.

Mit Blick auf die Geschäftsprognose blieb das Institut jedoch bei dem für die Kreditgenossen charakteristischen Understatement. Statt in jedem Jahr eine neue Prognose abzugeben, operiert die DZ Bank bereits seit 2017 mit einer "nachhaltigen Ergebnisspanne" von 1,5 bis 2,0 Mrd. Euro, die sie in den zurückliegenden starken Geschäftsjahren dann aber auch regelmäßig übertraf.

Die selbst gesteckte Ergebnisspanne hatte die DZ Bank schließlich im August angehoben auf 2,0 bis 2,5 Mrd. Euro, wie Riese nun bekräftigte. Dieser wird im Sommer den alleinigen Vorstandsvorsitz übernehmen, wenn Co-Vorstandschef Uwe Fröhlich in den Ruhestand wechselt.

An der Geschäftsentwicklung teilhaben sollen auch die genossenschaftlichen Primärinstitute, denen die DZ Bank gehört. Der Vorstand werde der Hauptversammlung am 14. Mai eine Anhebung der Dividende von 20 auf 25 Cent je Aktie vorschlagen. Insgesamt summiert sich die Ausschüttung den Angaben zufolge auf 448 Mill. Euro.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.