Leveraged Finance

EZB streicht Aufschlag für einige Banken

Nach Aufforderung der Europäischen Zentralbank haben mehrere Banken die Risiken im Bereich Leveraged Finance reduziert. Für diese entfällt nun der verordnete Kapitalzuschlag.

EZB streicht Aufschlag für einige Banken

EZB streicht Aufschlag für Leveraged Finance für einige Banken

Bloomberg Frankfurt

Die Europäische Zentralbank wird den Kapitalaufschlag für das Risiko im Leveraged-Finance-Geschäft bei einigen Banken wieder streichen, nachdem diese von der Aufsicht festgestellte Defizite behoben haben.

“Einige Banken haben die Probleme behoben und der Kapitalaufschlag wird wegfallen”, sagte Andrea Enria, Vorsitzender des Aufsichtsgremiums der EZB, in Frankfurt im Bloomberg-Interview. “Andere haben das noch nicht getan und werden ihn noch ein wenig länger behalten.”

Namen nennt Enria nicht

Namen nannte Enria nicht. Wie berichtet, hat die EZB die Kapitalanforderungen unter anderem bei BNP Paribas und Deutscher Bank mit der Begründung erhöht, sie hätten die Aufforderungen der EZB ignoriert, die Risiken im Bereich Leveraged Finance zu reduzieren.

Leveraged Finance bezeichnet die Kreditvergabe an hochverschuldete Unternehmen – häufig im Zusammenhang mit Übernahmen durch Finanzinvestoren, die durch den Einsatz von Fremdkapital ihre Rendite zu erhöhen versuchen. Das Geschäft ist hochprofitabel, aber auch riskant, und wird von der Wall Street dominiert. 

Die europäischen Banken haben in den letzten Jahren versucht, einen größeren Teil des Kuchens zu erlangen, was ab 2017 immer stärker die EZB auf den Plan rief. Das Thema wurde zu einem Dauerbrenner für Enria, der darauf drängte, dass die Banken ihre Kreditrisiken in den Griff bekommen.

Bloomberg berichtete vor einigen Wochen, dass die EZB im kommenden Jahr wahrscheinlich weitere Institute im Bezug auf den Leverage-Finance-Bereich mit Aufschlägen belegen wird. Enria bestätigte, dass die EZB weiter durchgreifen wird.

“Einige Banken, die keinen Kapitalaufschlag hatten, aber die Probleme, die wir letztes Jahr festgestellt haben, nicht behoben haben, werden wahrscheinlich einen Kapitalaufschlag erhalten”, sagte Enria. Er lehnte es ab zu sagen, wie viele Banken mit einem solchen Aufschlag rechnen müssen werden, da die EZB die jährliche Überprüfung der Risiken, denen die Banken ausgesetzt sind, noch abschließen muss.