wü Paris – Die Investmentbank Natixis trennt sich von einem Großteil ihrer verbleibenden Beteiligung an Coface. Die Investmentbank gab jetzt bekannt, 29,5 % des Kapitals des Kreditversicherers an den amerikanischen Spezial- und Hypothekenversicherer Arch Capital Group für insgesamt 480 Mill. Euro zu verkaufen. Der Preis entspricht 10,70 Euro je Coface-Aktie mit angehefteter Dividende. Das entspricht einem Abschlag von 6 % auf den Schlusskurs von Coface am Montag und dem mittleren Kurswert des Kreditversicherers während der letzten sechs Monate. Natixis hält weiterhin 12,2 % an Coface als finanzielle Beteiligung.Die börsennotierte Tochter der Bankengruppe BPCE (Banque Populaire – Caisses d’Epargne) stuft den Kreditversicherer bereits seit rund zehn Jahren als nichtstrategische Aktivität ein. Sie hatte Coface deshalb 2014 an die Börse gebracht. Im Sommer machten Gerüchte die Runde, Natixis könne Coface an den US-Fonds Apollo Global verkaufen. Die Transaktion mit Arch, die laut Natixis in Abhängigkeit von der Zustimmung der zuständigen Behörden in den nächsten sechs bis zwölf Monaten erfolgen dürfte, wird zur Entkonsolidierung von Coface in den Konten der Bank führen. Dadurch wird die harte Kernkapitalquote CET 1 um 35 Basispunkte gestärkt. Sie betrug Ende Dezember 11,3 %.Der Verkauf der Beteiligung wird aber auch zu einer Goodwill-Wertminderung von 100 Mill. Euro im ersten Quartal führen. Laut Natixis hat Coface im letzten Jahr ungefähr 2,5 % zum Nettoergebnis der Bank beigetragen. Die wesentliche Minderheitsbeteiligung von Arch sei positiv für die Kreditwürdigkeit von Coface, weil es dem Kreditversicherer eine starke Plattform biete, seine Präsenz im amerikanischen Markt auszubauen, urteilt Brandan Holmes von der Ratingagentur Moody’s. Gleichzeitig bekomme Coface so als strategischer Partner Zugang zur Expertise und zu den Ressourcen eines stark diversifizierten Versicherers. Die Natixis-Aktie gab am Dienstag in Paris um 4,5 % auf 4,05 Euro nach.