Franken-Darlehen

MBank geht auf Kunden zu

Vor der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, ob Banken von Fremdwährungskrediten profitieren dürfen, sofern die Kundenverträge hierzu fehlerhaft waren, bietet die Commerzbank-Tochter MBank ihren Kunden nun attraktivere Konditionen an.

MBank geht auf Kunden zu

Bloomberg New York

Die polnische Commerzbank-Tochter MBank wird angesichts steigender Prozesskosten attraktivere Konditionen für die Umwandlung von auf Schweizer Franken lautenden Hypothekenkrediten in Zloty anbieten. Die MBank ist nun bereit, mehr als die Hälfte der durch die Aufwertung des Franken entstehenden Kosten der Kreditnehmer zu übernehmen, erklärte Bankchef Cezary Stypulkowski be­reits am Dienstag vor Journalisten. Für das vorherige Angebot, die Mehrkosten jeweils hälftig aufzuteilen, hatten sich nur 11% der Kunden interessiert.

Die polnischen Banken versuchen, die Zahl der neuen Klagen einzugrenzen, bevor der Europäische Gerichtshof Anfang 2023 eine Entscheidung trifft. Die polnische Bankenaufsicht warnte bereits, dass einige polnische Banken pleitegehen könnten, sollte das Gericht gegen sie entscheiden. Frankenkredite haben in Polen politische Brisanz.

Viele polnische Kreditnehmer wurden vor der Finanzkrise 2008 mit niedrigen Zinssätzen in Franken-Hypotheken gelockt. Sie sehen sich nun mit drastisch höheren Kreditraten konfrontiert, nachdem der Zloty mehr als die Hälfte seines Wertes gegenüber der Schweizer Währung verloren hat. Die MBank hat in diesem Zusammenhang bereits Rückstellungen von mehr als 6,8 Mrd. Zloty (1,4 Mrd. Euro) gebildet.