Petrus legt mit Attacke auf Aareal Bank nach

Hedgefonds ledert gegen Aufsichtsratschefin

Petrus legt mit Attacke auf Aareal Bank nach

bn Frankfurt – Der Aktionärsaktivist Petrus Advisers reitet binnen kurzem eine zweite Attacke auf die Aareal Bank. In einem auf den 24. November datierten Schreiben, das am Montag bekannt wurde, fordert der Hedgefonds Aufsichtsratschefin Marija Korsch auf, ihren Rückzug zu erwägen und eine Nachfolgeregelung für den wegen Erkrankung pausierenden Vorstandschef Hermann Merkens zu prüfen, ferner unter anderem eine Nullrunde in der variablen Vorstandsvergütung für 2020 und eine Verkleinerung des Führungsgremiums. In der vergangenen Woche war bereits publik geworden, dass Petrus Advisers vom Immobilienfinanzierer in einem Schreiben vom 6. November eine Neuausrichtung der Strategie verlangt und die Kosten als zu hoch kritisiert hat. “Die Realität ist, dass Ihr Beitrag zu Aareal und vor allem zur Strategie der Bank konsequent negativ ist”, teilt der Hedgefonds, der zuletzt knapp 8 % der Anteile an der Aareal Bank hielt, Korsch nun mit. Sollte sie bis 26. November keine klare Aussage zu den Boni treffen, sollte sie den Weg freimachen “für unverbrauchte Kräfte mit einem dynamischen und nachhaltigen Ansatz der ethisch vertretbaren Führung von Finanzinstituten”.Ein Treffen mit dem Großaktionär und von diesem favorisierten Beratern hatte das Management zuvor abgelehnt mit der Begründung, der Inhalt des ersten Briefes und daraus resultierende Medienanfragen hätten dem die Grundlage entzogen.In einer Präsentation hält Petrus dem Management unter anderem vor, die Vorstandsvergütung habe “astronomische Höhen” erreicht. Der Aufwand für die Entgelte des sechsköpfigen Gremiums zog im vergangenen Jahr insgesamt um 6 Mill. auf 19 Mill. Euro an. 4 Mill. Euro des Aufwands gingen dabei auf eine Reduktion des Rechnungszinses für Pensionsansprüche zurück, wie in der Bank argumentiert wird.Das Institut ging am Montag auf die Kritik inhaltlich nicht ein. Der Aufsichtsrat erfülle seine Verpflichtungen in Bezug auf die Sicherstellung einer angemessenen Zusammensetzung des Vorstands und seiner Vergütung unter strikter Beachtung der aktien- und aufsichtsrechtlichen Vorgaben “vollumfänglich”, hieß es. Meinungen und Impulse von Investoren würden “grundsätzlich” geschätzt. Dies gelte für Petrus ebenso wie für andere Aktionäre. Aktien der Bank schlossen gut behauptet.