Kreditwirtschaft

Rückenwind der Zinswende flaut für LzO ab

Der Rückenwind der Zinswende flaut ab. Niedersachsens zweitgrößte kommunale Sparkasse LzO rechnet nach dem Rekordgewinn 2023 aber auch in diesem Jahr mit einem ordentlichen Ergebnis.

Rückenwind der Zinswende flaut für LzO ab

Rückenwind durch Zinswende flaut ab

Landessparkasse zu Oldenburg erwartet weniger Gewinn nach Rekordergebnis

ste Hamburg

Nach einem Geschäftsjahr 2023 mit Rekordwerten beim Betriebsergebnis vor Bewertung und beim Jahresüberschuss rechnet die Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) im laufenden Turnus mit abflauendem Rückenwind infolge der vor fast zwei Jahren eingeleiteten EZB-Zinswende. Vorstandschef Michael Thanheiser stellte in der Jahrespressekonferenz der zweitgrößten niedersächsischen Sparkasse am Freitag einen Zinsüberschuss von 1,98% der Durchschnittsbilanzsumme (DBS) nach 2,33% im vergangenen Geschäftsjahr in Aussicht. Das im vergangenen Jahr auf 199,3 (i.V. 117,3) Mill. Euro gestiegene Betriebsergebnis vor Bewertung wird sich aktuellen Planungen des Instituts zufolge in diesem Jahr auf 1,33 (i.V. 1,65)% der DBS ermäßigen.

Der LzO-Chef sagte, die Planzahlen machten deutlich, dass sich sein Institut in einer wirtschaftlich stärkeren Region Niedersachsen bewege. Der Sparkassenverband Niedersachsen hatte am Donnerstag avisiert, dass das 2023 auf 1,28 (i.V 0,77)% der DBS erhöhte Betriebsergebnis vor Bewertung aller 39 kommunalen Sparkassen insgesamt in diesem Geschäftsjahr niedriger ausfallen, aber deutlich über der 1-Prozent-Marke liegen dürfte.

Höchster Steueraufwand

Thanheiser verwies auf wieder sinkende Zinsen. Man müsse den Rückenwind nutzen, um sich für schwierigere Jahre mit steigenden Finanzierungskosten und schwacher Konjunktur, die Unternehmen und Verbraucher belasteten, zu wappnen. Zudem sei das gute Ergebnis wichtig, um die Substanz der Sparkasse auszubauen. Das harte Kernkapital sei um 75 Mill. Euro gestärkt worden, die stillen Reserven um etwa 21 Mill. Euro – Maßnahmen, die mit Blick auf die Konjunkturabkühlung "mehr als ratsam" seien. Unter dem Strich und einschließlich des bislang höchsten Steueraufwands von 44,5 Mill. Euro verbuchte die Sparkasse 2023 einen Jahresüberschuss von 50 (47) Mill. Euro.

Die LzO erhöhte ihre Kreditrisikovorsorge im Berichtsjahr auf 19 Mill. Euro, diese blieben aber auch angesichts eines Kreditvolumens von 9,1 Mrd. Euro moderat. LzO-Risikovorstand Jürgen Rauber mahnte, die mittelständischen Unternehmen benötigten im aktuell schwierigen Konjunkturumfeld verlässliche Rahmenbedingungen, sonst drohe eine Überforderung einzelner Betriebe. Nach einem Rückgang ihres gesamten Kreditneugeschäfts im vergangenen Jahr um 19% auf 1,71 (2,11) Mrd. Euro rechnet die Sparkasse 2024 mit einer wieder anziehenden Nachfrage.

Mehr Girokonten

Zum Wettbewerb in der Region, in der auch die künftig stärker bundesweit agierende Oldenburger Landesbank (OLB) präsent ist, wollte sich LzO-Chef Thanheiser nicht äußern. Die Sparkasse, die den Angaben zufolge mehr als 600.000 Kunden zählt, gewann 2023 netto rund 8.000 Girokonten hinzu.

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