Sparkassen beäugen Kampf um Einlagen misstrauisch

Fahrenschon verlangt mehr Transparenz

Sparkassen beäugen Kampf um Einlagen misstrauisch

fed Brüssel – Die deutschen Sparkassen fordern im Wettbewerb um Einlagen von Sparern in Deutschland mehr Transparenz. Erstens habe der Kunde einen Anspruch darauf, zu erfahren, was mit dem Geld geschieht, erklärte Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon in Brüssel. Und zweitens müsse verhindert werden, dass Banken, die andernorts von staatlichen Hilfen profitierten, den Wettbewerb in Deutschland um Spareinlagen verzerrten. Dahinter dürfte die Vermutung Fahrenschons stecken, dass einige Banken nur deshalb in Deutschland – oft online – mit besonders großzügigen Angeboten auf Kundenfang gehen können, weil sie in ihrer Heimat von öffentlichen Hilfskrediten profitieren.Diese Institute erhielten zwar von den EU-Wettbewerbshütern Auflagen, so Fahrenschon. Doch diese Einschränkungen des Geschäfts seien meist auf die Tätigkeit in bestimmten Märkten beschränkt. Online-Angebote mit attraktiven Zinsen wären davon selten betroffen. Der Sparkassenverband DSGV behalte sich vor, sich in Brüssel über den ein oder anderen Konkurrenten zu beschweren. Zuletzt hatte es aus deutschen Banken immer wieder Klagen etwa über ING, Fortis oder RBS gegeben.Von der EU erhofft sich Fahrenschon einen zügigen Abschluss der Verhandlungen über die EU-Kapitalrichtlinie (CRD IV). Was den Zeitplan für die Einführung einer Liquiditätsquote angeht, seien die Sparkassen “relativ entspannt”, ebenso beim Thema Boni. Der Verband hofft, dass das im Gesetz mittlerweile mehrfach auftauchende Prinzip der Verhältnismäßigkeit tatsächlich in der aufsichtsrechtlichen Konkretisierung durch die EBA bewahrt werde.Mit Blick auf die Pläne für eine Finanztransaktionssteuer forderte der DSGV-Präsident eine Ausnahme von Kleinanlegern. Er warnte vor einer Kaskadierung, wenn ein Kunde mehrfach zur Kasse gebeten wird, weil sein Auftrag innerhalb der S-Gruppe mehrere Transaktionen auslöse.