Verbraucher werden häufiger manipuliert

Steigende Schäden durch Zahlungsbetrug

Auf 4,2 Mrd. Euro summierten sich betrügerische Zahlungsaktivitäten im vergangenen Jahr laut EZB. Dabei werden Verbraucher oft manipuliert.

Steigende Schäden durch Zahlungsbetrug

Steigende Schäden durch Zahlungsbetrug

Reuters Berlin

Der Schaden durch Betrug mit Bankkarten und Überweisungen in der Euro-Zone hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Die Gesamtsumme der betrügerischen Transaktionen erhöhte sich 2024 auf 4,2 Mrd. Euro, nach 3,5 Mrd. Euro im Jahr davor, wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) und der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht. Gemessen am Gesamtwert aller Transaktionen blieb die Betrugsquote jedoch stabil bei etwa 0,002%. Dem Bericht zufolge sind neue Betrugsarten auf dem Vormarsch, insbesondere die Manipulation von Zahlenden. Dies erfordere neue Ansätze zur Bekämpfung.

Die seit 2020 vorgeschriebene sogenannte starke Kundenauthentifizierung (SCA) sei zwar weiter wirksam gegen die Betrugsarten, für die sie eingeführt worden sei. Dies gelte besonders für Kartenzahlungen, hieß es. So war der Betrug bei Kartenzahlungen 17-mal höher, wenn der Zahlungsempfänger außerhalb des Euroraums ist, wo die SCA-Pflicht nicht gilt.

Neue Betrugsmaschen

Jedoch heben die Behörden hervor, dass neue Betrugsmaschen aufkommen. Diese zielen oft auf Transaktionen ab, für die Ausnahmen von der SCA-Pflicht gelten. Eine andere Masche sieht vor, legitime Nutzer dazu zu bringen, betrügerische Transaktionen selbst zu authentifizieren. Demnach entfielen 2024 rund 2,2 Mrd. Euro des Schadens auf Überweisungen und 1,33 Mrd. Euro auf Kartenzahlungen.

Besonders bei Überweisungen tragen die Bankkunden selbst den Großteil des Schadens. 2024 waren dies etwa 85% der gesamten Betrugsverluste in diesem Bereich. Dies ist vor allem auf Betrugsmaschen zurückzuführen, bei denen die Nutzer dazu verleitet werden, eine betrügerische Transaktion selbst auszulösen.