Western Union und Moneygram integrieren Stablecoins
Western Union und Moneygram integrieren Stablecoins
Western Union und Moneygram integrieren Stablecoins
Abhängigkeit von Korrespondenzbankensystem soll sinken
bg Frankfurt
Die klassischen Anbieter von Auslandszahlungsverkehr gehen die Integration von Stablecoins an. Angesichts der wachsenden Konkurrenz durch Blockchain-native Anbieter wie Stripe und Circle hat nach Moneygram nun auch Western Union einen Pilotbetrieb für die Abwicklung in Stablecoins gestartet. CEO Devin McGranahan zufolge wolle man mit dem Onchain-Settlement die Abhängigkeit vom Korrespondenzbankensystem reduzieren sowie mit beschleunigter finaler Abwicklung von Transaktionen die Kapitaleffizienz steigern.
Der Dinosaurier der Auslandsüberweisungen
Die seit 175 Jahren aktive Western Union ist weltweit mit ihren Shops präsent und sozusagen der Dinosaurier der grenzüberschreitenden Zahlungsabwicklung, der vor allem für Arbeitsmigranten aus den Schwellenländern eminent wichtig ist, die Dollar-Guthaben in die Heimat schicken. Da Spezialisten wie Western Union und Moneygram aus den Zeiten vor dem Fintech-Aufschwung nahezu Monopolstellungen hatten, waren oder sind solche Geldtransfers oft mit sehr hohen Gebühren verbunden – was im politischen Raum zunehmend kritisch diskutiert wurde. Mit Startups wie Remitly kam App-Konkurrenz auf – worauf die Platzhirsche reagieren müssen.
Wertspeicher in Schwellenländern
Über Western Union laufen pro Quartal rund 70 Millionen Transaktionen für Kunden in 200 Ländern. Mitte Juli hatte McGranahan erstmals Interesse an Stablecoins gezeigt und dabei schon gesagt, dass Stablecoins auch als Wertspeicher für Kunden aus Schwellenländern funktionieren können – vor allem USDT von Tether wird so genutzt. Seit dem Sommer laufen Tests von Western Union zum Stablecoin-Settlement in Afrika und Südamerika. Mit Ripple wurde dazu schon vor Jahren eine Partnerschaft geschlossen, wobei unklar ist, ob das noch aktuell ist. McGranahan zufolge ist man jetzt aktiv geworden, da mit dem Genius Act aus den USA heraus Rechtssicherheit geschaffen wurde.
Moneygram erkundet Kolumbien
Konkurrent Moneygram hat für den kolumbianischen Markt schon eine Payment-App vorbereitet und geht dabei über die Stellar-Blockchain. Dabei soll die App als Ersatz für den Besuch im lokalen Payment-Shop dienen. Moneygram will den kolumbianischen Kunden auch Anreize bieten, Depositen in der App zu parken. Kunden kommen auf eine Warteliste, bevor nach einer Identitäts- und Bonitätsprüfung das Konto freigeschaltet wird.
Moneygram hat weltweit 500.000 Niederlassungen. In Kolumbien ist USDT aber sehr dominant als Stablecoin, da er über Binance in Form eines Peer-to-Peer-Zahlungsdienstes genutzt werden kann.
