Mehr Transparenz für ESG-Ratings
Mehr Transparenz für ESG-Ratings
Mehr Transparenz für ESG-Ratings
EU-Regulierung legt Mindeststandards in der Methodik ab Mitte 2026 fest
wbr Frankfurt
Von Mitte 2026 an unterliegen ESG-Ratingagenturen in der Europäischen Union (EU) erstmals einer einheitlichen Regulierung. Anbieter wie ISS, MSCI oder Sustainalytics müssen künftig eine Zulassung bei der EU-Wertpapieraufsicht beantragen. Ziel der Verordnung: mehr Transparenz, höhere Datenqualität und Mindeststandards. Eine Vereinheitlichung der Ergebnisse sei indes nicht gewollt, sagt Till Jung, Managing Director bei ISS Sustainability Solutions, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.
Keine exakte Wissenschaft
„Die Regulierung sorgt für Offenheit, aber nicht für gleiche Ergebnisse – und das ist gut so“, sagt Jung. Nachhaltigkeit sei schließlich keine exakte Wissenschaft. Unterschiede zwischen den Bewertungen spiegelten unterschiedliche Ansätze, Gewichtungen und Zeithorizonte wider – nicht zwingend Qualitätsmängel.
Methodik im Fokus
Im Fokus der Verordnung steht die Methodik: „Durch die ESG-Rating-Regulierung wird vor allem mehr Transparenz geschaffen, weil die Dokumentation der Methodik viel stärker vorgeschrieben ist.“ Für Investoren, die ESG-Daten zur Portfoliosteuerung nutzen, sei das zentral. Denn sie wollten verstehen, warum ein Unternehmen besser oder schlechter abschneidet als andere.
Physische Risiken des Klimawandels
Ein weiterer Aspekt, der Nachhaltigkeitsexperten zunehmend beschäftigt, ist Jung zufolge die Frage nach den physischen Risiken des Klimawandels. Dabei gehe es weniger um den bislang im Fokus stehenden CO2-Ausstoß, als um konkrete Gefahren für Standorte. „Unsere Daten zeigen nicht nur, wo ein erhöhtes Standortrisiko besteht, sondern auch, wie gut ein Unternehmen darauf vorbereitet ist.“
Im Gespräch Seite 5
