Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Montag trotz des weiter eskalierenden Nahost-Kriegs stabilisiert. Die wichtigsten Indizes legten nach ihren jüngsten Verlusten wieder etwas zu. „Noch geht man an der Börse von einem begrenzten Konflikt aus“, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Iran und Israel setzten ihre wechselseitigen Angriffe am Wochenende fort, doch Anleger hofften laut Experten, dass sich die Situation in wenigen Tagen wieder beruhigt. Hinzu kam, dass die Ölpreise nach dem deutlicheren Anstieg vom Freitag zunächst nur moderat zulegten. Auch das nimmt Druck von Aktien.

Der Dax gewann im frühen Handel 0,3% auf 23.582 Punkte. Damit hielt der hiesige Leitindex zumindest vorerst eine wichtige Unterstützung knapp über 23.400 Punkten und bleibe auch über seinem Zwischentief von 23.360 Punkten, auf das er am Freitag in der ersten Reaktion auf den israelischen Angriff gefallen war. Der MDax lag mit 0,6% im Plus bei 29.922 Punkten. Der Euro Stoxx 50 stieg um 0,4 Prozent.

Rohöl der Sorte Brent und US-Leichtöl WTI verteuerten sich zum Wochenstart um je rund 1%, nach einem Anstieg von 7% am Freitag. „Sollte der Ölpreis wieder über 100 Dollar steigen, droht in Deutschland erneut eine Rezession“, warnte Stanzl.

Bei den Einzelwerten setzten Aktien aus dem Rüstungssektor ihren Aufwärtskurs fort. Renk, Hensoldt und Rheinmetall legten zwischen rund 1,5 und gut 3% zu. Aus den Depots flogen hingegen die Titel des Duft- und Aromenherstellers Symrise, die fast 2,5% einbüßten. Die Experten der US-Investmentbank Jefferies hatten sie auf „Underperform“ nach zuvor „Hold“ herabgestuft.