Märkte am Mittag

Aktienanleger warten auf US-Inflationsdaten

Der Dax liegt am Mittag leicht im Plus. Im Blick hat der Handel die US-Inflationsdaten, die am Nachmittag auf dem Programm stehen. Ein gutes Börsendebüt gab es in Rumänien bei Hidroelectrica.

Aktienanleger warten auf US-Inflationsdaten

Am Mittwochmittag liegen die deutschen Aktien leicht im Plus. Der deutsche Leitindex Dax weist zur Mittagszeit bei 15.918 Punkten einen Aufschlag von 0,8% aus. Auch an den übrigen europäischen Aktienmärkten wiesen leichte Aufschläge aus. Der Euro Stoxx 50 Index legte 0,9% auf 4.323 Zähler zu.

Anleger warteen mit Spannung auf die US-Inflationsdaten am Nachmittag. Im Schnitt rechnen Analysten für Juni mit einer Teuerungsrate von 3,1 Prozent nach 4,0 Prozent im Mai. Dies sei zwar erfreulich, dennoch wäre es verfrüht, den Sieg über die Inflation auszurufen und die Zinsspekulationen massiv zu reduzieren, warnten Experten der Helaba. Zuletzt hatte sich teilweise die Hoffnung breitgemacht, die Fed könnte ihren Zinsgipfel schon bald erreicht haben. Die US-Notenbank hatte nach zehn Zinserhöhungen in Folge im Juni eine Pause eingelegt und die Leitzinsspanne bei 5,0 bis 5,25 Prozent belassen. Allerdings gingen beinahe alle Währungshüter der Notenbank davon aus, dass es im Jahresverlauf noch weitere Zinserhöhungen geben dürfte, wie aus dem jüngsten Protokoll der Sitzung hervorging. Das nächste Zinstreffen der Fed findet am 25. und 26. Juli statt. Allerdings halten Anleger auch fest, dass die Wirtschaft vieler Orten derzeit schwächelt bzw. schon in der Rezession angekommen ist. Von daher könnte eine langsamere in der restriktiveren Zinspolitik der großen Notenbanken zu Tage treten.

Ein stärkerer Yen sorgte ebenfalls für Gesprächsstoff im Handel. Die festere japanische Währung hatte die Börse des Landes am Mittwoch belastet. Der Nikkei-Index verlor 0,8% auf 31.983 Zähler. Der breiter gefasste Topix gab 0,7% nach. Der Dollar verlor bis zu 0,7% auf 139,36 Yen und markierte damit den niedrigsten Stand seit Mitte Juni. Das mache die Investoren ein bisschen nervös, sagte Vishnu Varathan von der Mizuho Bank in Singapur. Ein stärkerer Yen beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure und verteuert die Aktien für ausländische Investoren. Vorsichtig agierten die Investoren auch wegen der am Nachmittag anstehenden US-Inflationsdaten. Die Preis- und Konjunkturdaten sind entscheidend für den weiteren Zinskurs der US-Notenbank Fed. An der chinesischen Börse ging es ebenfalls abwärts. Der Shanghai-Composite gab 0,4% nach, der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen, der CSI 300, verlor 0,3%. Ökonomen großer westlicher Banken haben zuletzt ihre Prognosen für das Wachstum der chinesischen Wirtschaft gesenkt. Investoren hoffen darauf, dass Regierung und Zentralbank schon bald mit neuen Konjunkturmaßnahmen die Konjunktur in China wieder ankurbeln könnten.  

Ruhig ging es am Morgen an den europäischen Zinsmärkten zu. Auch hier warteten die Anleger auf dier Teuerungsdaten aus der größten Volkswirtschaft der Welt. Der Bund-Future lag bei 131,21% mit 0,2% im Plus. Wenig Bewegung gab es auch bei den Kryptowährungen. So lag Bitcoin als führende Kryptowährung gerade einmal mit 0,3% im Plus, was für die volatile Währung nur eine sehr geringe Kursveränderung darstellt.

Der mehrheitlich staatliche rumänische Stromerzeuger Hidroelectrica punktete bei seinem Börsendebüt bei den Anlegern. Die Aktien des Betreibers von Wasserkraftwerken legten am Mittwoch um knapp neun Prozent zu und lagen mit 113,1 Leu über dem Ausgabepreis von 104 Leu. Damit wurde das Unternehmen mit 46,8 Milliarden Leu (9,45 Milliarden Euro) bewertet. Die Platzierung war um ein Vielfaches überzeichnet, 80 Prozent der Aktien gingen an institutionelle Anleger. Das Handelsvolumen erreichte in der ersten Stunde mehr als 300 Millionen Leu und damit bereits das Dreifache des Tagesdurchschnitts der Börse in Bukarest in diesem Jahr.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.