Aktienmarkt

DZ Bank hebt Dax-Prognose an

Die DZ Bank sieht noch Potenzial für den deutschen und europäischen Aktienmarkt und hat daher ihre Dax-Prognose angehoben. Erwartet werden neue Rekordniveaus.

DZ Bank hebt Dax-Prognose an

DZ Bank hebt Dax-Prognose an

Index soll zum Jahresende 17.000 Punkte erreichen – 2024 weiterer Anstieg

ku Frankfurt

Die Analysten der DZ Bank sehen trotz der jüngsten Rekordstände noch Potenzial auf dem deutschen und europäischen Aktienmarkt. Sie heben daher ihre Kursziele für den Dax und den Euro Stoxx 50 an. Für den deutschen Leitindex gehen sie zum Jahresende von 17.000 Punkten aus, was neues Rekordniveau darstellen würde. Für Jahresmitte 2024 soll der Dax dann bei 17.500 Zählern stehen. Den Euro Stoxx 50 veranschlagen sie per Ende 2023 bei 4.600 Punkten. Per Ende Juni kommenden Jahres wird der Blue-Chip-Index Eurozone dann bei 4.700 Punkten vermutet.

Kein echtes Vertrauen

Wie Analyst Sven Streibel in einer jetzt vorgelegten Studie schreibt, sei trotz der diesjährigen überregionalen Kursrally von ungefähr 14% in Dax,  Euro Stoxx 50 und S&P 500 noch kein echtes Anlegervertrauen in der breiten Unternehmenslandschaft angekommen. In Europa seien die Indexstände ausschließlich mit realisierten Unternehmensgewinnen gestiegen. In den USA sei infolge des Booms rund um künstliche Intelligenz eine knapp 30-prozentige Bewertungsausweitung des dominanten Technologiesektors der Treiber gewesen.  Weder die europäische Unternehmenslandschaft, noch der um Technologie bereinigte S&P500, der eher die amerikanische Realwirtschaft abbilde, hätten im Jahresverlauf netto eine Bewertungsausweitung erfahren. Mit Kursgewinnen würden nur direkte und greifbare Ergebnisse belohnt, zukünftige Ertragserwartungen spiegelten weiterhin Konjunktursorgen wieder. “Genau hier sehen wird jedoch zusätzliches Kurspotenzial”, so Streibel.

Zwar sei eine Verlangsamung der globalen Konjunktur nicht zu verleugnen. Allerdings werde auch in der aktuellen Berichtssaison wieder deutlich, dass das Wirtschaftsumfeld nur einen begrenzten Einfluss auf die Ergebnisse der großen gelisteten Aktiengesellschaften habe. Dies sei ein Effekt, der schon in den vergangenen Quartalen zu beobachten gewesen sei: Während Volumenprodukte teilweise Rückgänge verzeichneten, hätten Premiumsegmente von einer robusten Nachfrage und positiven Ausblicken berichtet. “Für unsere Prognose unterscheiden wir daher klar zwischen Heimatstandort und Endkundenmarkt der Unternehmen sowie in den Endkundenmärkten selbst zwischen der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung und der Nachfrage der wirklich relevanten Kundengruppen”, erläutert Streibel. Bei robusten Arbeitsmärkten erwarte die DZ Bank, dass die relevanten Endkunden weiter kauffreudig blieben. Die Analysten prognostizieren daher ein zusätzliches Gewinnsteigerungspotential in Europa im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

KGV ausgeweitet

Die neuen Kursziele beinhalteten eine Ausweitung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) des Dax auf knapp 11,2, was einen etwas verbesserten Konjunkturausblick der Anleger widerspiegele. “Jede positive Überraschung aufgrund eines merklichen China-Stimulus hätte das Potential für eine zusätzliche KGV-Ausweitung”, so Streibel. Was die Sektoren betrifft, so betont die DZ Bank, man bevorzuge weiterhin europäische Zykliker wie Autos, Luxusgüterhersteller und Banken. Gerade diese Branchen würden von einer nachlassenden globalen Konjunkturschwäche profitieren, sie wiesen immer noch historisch günstige KGV auf.

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