Preisstürze bei Gamestop und anderen Aktien
ku Frankfurt
Nach dem Erlass neuer Handelsbeschränkungen für die von den Attacken durch Privatanleger betroffenen Aktien durch Online-Broker ist es am Dienstag zu den offenbar angestrebten Preisstürzen bei den Aktien gekommen. So sackte der Kurs von Gamestop im frühen Handel an der Wall Street um 47% ab. Gegenüber dem Höchststand hat die Aktie inzwischen fast 80% ihrer Kursgewinne abgeben müssen. Allerdings befindet sich der Titel gegenüber dem Stand vom Jahresanfang immer noch um rund 500% im Plus. Am Markt wird vermutet, dass es nach wie vor Hedgefonds und andere große Investoren mit Short-Positionen auf die Aktien gibt, die mit dieser Aktion gerettet werden sollen. Sehr starke Kurskorrekturen gab es auch bei anderen Titeln. So stürzten AMC Entertainment um 21% ab und Express um 34%.
Unterdessen hat der Online-Broker Robinhood, der mit den Kaufverboten für seine Kunden für die Kursstürze mitverantwortlich gemacht wird, mittlerweile bei großen Wall-Street-Häusern und Investoren 3,4 Mrd. Dollar eingesammelt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, soll der Broker um Kredite im Volumen von einer weiteren Milliarde Dollar verhandeln. Robinhood-Chef Vladimir Tenev hatte in einem Interview erklärt, die zuständige Clearingstelle habe wegen der deutlich höheren Volatilität Sicherheiten von 3 Mrd. Dollar verlangt. Dies sei der Grund, weshalb sich der Broker entschieden habe, seinen Kunden die Käufe zu verbieten.
Zu einer Normalisierung der Lage ist es auch am Silbermarkt gekommen. Der Preis des Metalls gab um 7,9% auf 26,31 Dollar je Feinunze nach. Am Vortag war er zeitweise bis 30,03 Dollar gestiegen.