kjo Frankfurt – Spekulationen auf einen durch den neuen US-Präsidenten Donald Trump ausgelösten Wirtschaftsboom haben die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag weiter angetrieben. Anleger schichteten von Bonds in Aktien um. Viele Marktteilnehmer rechnen damit, dass Trump in den kommenden Wochen und Monaten detaillierte Pläne zu angekündigten Steuersenkungen, Deregulierung von bestimmten Branchen, Infrastrukturprogrammen und weiteren Wirtschaftsmaßnahmen vorlegen wird. Es wird davon ausgegangen, dass sich Trumps Wirtschaftsmaßnahmen positiv auf die Gewinnentwicklung der Unternehmen auswirken und damit auch den Aktien eine gute Performance bescheren. Anleihen – so die Annahme – sollten unter höheren Inflationsraten und damit einhergehend höheren Leitzinsen im Vergleich zu Aktien eher das Nachsehen haben.Vielversprechende Quartalszahlen und die Mega-Übernahme des Schweizer Biotech-Konzerns Actelion durch Johnson & Johnson trugen ebenfalls zu der guten Stimmung an Europas Aktienmärkten bei. Der Dax beendete den Handel bei 11 848 Zählern mit einem Aufschlag von 0,4 %. Der Euro Stoxx 50 schloss bei 3 319 Punkten mit einem knappen Minus von 0,2 %.Am US-Aktienmarkt setzte sich die Klettertour ebenfalls fort. Der Dow Jones Index, der erst am Vortag erstmals die Marke von 20 000 Punkten geknackt hatte, kletterte im Verlauf über 20 100 Zähler. Der S & P 500 Index übersprang erstmals die Hürde von 2 300 Punkten.Die Spekulationen auf einen weltweiten Wirtschaftsboom zeigten auch auf die Ölmärkte Einfluss. Für ein Fass der Nordseesorte Brent wurden 56,44 Dollar bezahlt und damit 2,5 % mehr als am Vortag.Die Kehrseite der “Trumphorie” war bei den Anleihen zu beobachten, deren Renditen leicht anzogen. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe Frankreichs erreichte erstmals seit Dezember 2015 wieder den Wert von 1 %.