WERTBERICHTIGT

Klimaaktivisten bei der Klimakanzlerin

Börsen-Zeitung, 21.8.2020 Als die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg zum Auftakt des UN-Klimagipfels in New York vor knapp einem Jahr ihre Wutrede über das Versagen der Klimapolitik hielt ("How dare you!"), gab es wenige Gipfelteilnehmer,...

Klimaaktivisten bei der Klimakanzlerin

Als die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg zum Auftakt des UN-Klimagipfels in New York vor knapp einem Jahr ihre Wutrede über das Versagen der Klimapolitik hielt (“How dare you!”), gab es wenige Gipfelteilnehmer, die die Tiraden des Teenagers ernst genug nahmen, um auch Kritik an ihnen zu üben. Angela Merkel bildete da eine Ausnahme: Die Bedeutung von Technologie und Innovation für den Klimawandel komme bei Thunberg zu kurz, merkte sie an. Gestern begrüßte die Kanzlerin die 17-Jährige, die vor zwei Jahren mit ihren Schulstreiks für das Klima an jedem Freitag begann, zusammen mit drei weiteren Aktivisten der Fridays-for-Future-Bewegung in Berlin. Nach 90 Minuten im Kanzleramt erklärten die vier, sie hätten Merkel gesagt, dass sie Anführer brauchen, die mutig genug seien, die notwendigen Schritte zur Rettung des Klimas zu tun. “Sie hat uns gesagt, dass sie es in Erwägung ziehen wird, zu versuchen, mutiger zu sein.” Den Titel der “Klimakanzlerin” wird sich Merkel so nicht zurückholen. Die internationale Klimapolitik ist damit aber gut beschrieben. sp