Knowhow aus Rüstungsindustrie

Frühere Renk-Chefin Wiegand neu im VW-Aufsichtsrat

Susanne Wiegand ist neu im Aufsichtsrat von Volkswagen. Die frühere Renk-Vorstandschefin verfügt über langjährige Erfahrung in der Rüstungsindustrie.

Frühere Renk-Chefin Wiegand neu im VW-Aufsichtsrat

Ex-Renk-Chefin Wiegand neu im VW-Aufsichtsrat

ste Hamburg

Die frühere Vorstandsvorsitzende des Augsburger Rüstungszulieferers Renk, Susanne Wiegand, ist neues Mitglied im Aufsichtsrat von Volkswagen. Wie der Wolfsburger Mehrmarkenkonzern mitteilt, hat die 53-Jährige den am 4. Juli freigewordenen Sitz von Marianne Heiß übernommen. Die 52 Jahre alte ehemalige Managerin der Kommunikationsagentur BBDO Group Germany gehörte dem VW-Kontrollgremium seit Februar 2018 an und war auch Mitglied im Prüfungsausschuss.

Zu den Hintergründen des Wechsels äußerte sich Europas größter Fahrzeugbauer nicht. Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch dankt Heiß, die in der Hauptversammlung 2023 für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren gewählt worden war, für „die sehr gute, vertrauensvolle und langjährige Zusammenarbeit“.

Weiter Mandate bei Porsche SE und Audi

Mit ihren umfangreichen Kenntnissen unter anderem in den Bereichen Unternehmensführung und Unternehmensstrategie, in der Markenarbeit und im Finanz- und Rechnungswesen habe sie „die Arbeit des Aufsichtsrates ebenso bereichert wie mit ihren umfassenden Erfahrungen im Bereich Umwelt, Soziales und Governance (ESG) sowie ihren wertvollen Beiträgen und ihrer integrativen Persönlichkeit“.

Die Österreicherin gehört seit 2018 auch den Aufsichtsräten der Holdinggesellschaft Porsche SE sowie der Ingolstädter Konzerntochter Audi an. Diese Mandate halte Heiß nach wie vor, so ein Sprecher von VW.

Erfahrungen in Rüstungsindustrie

Mit Susanne Wiegand gehört nun eine Person mit langjähriger Erfahrung in der Rüstungsindustrie dem VW-Aufsichtsrat an. Ehe die aus Schönaich bei Stuttgart stammende Diplom-Kauffrau 2021 das Ruder bei Renk übernahm und das Unternehmen, das unter anderem Getriebe für Panzer und Marineschiffe herstellt, im Februar 2024 an die Börse führte, arbeitete sie im Marinegeschäft von Thyssenkrupp, als Geschäftsführerin des Marineschiffsbauers German Naval Yards und im Bereichsvorstand der Verteidigungssparte von Rheinmetall.

Sie habe sich aus persönlichen Gründen entschieden, „sich zukünftig anderen Rollen im Kontext von Sicherheit und Verteidigung zu widmen“, sagte Wiegand der Börsen-Zeitung im November vorigen Jahres nach Ankündigung ihres vorzeitigen Abschieds bei Renk per Ende Januar 2025. Auch einen Wechsel in die Politik schloss sie nicht aus. Wiegand, die inzwischen Mitglied im Advisory Board des Münchener Drohnen-Startups Quantum Systems ist, verfüge über zwei Jahrzehnte Erfahrung in leitenden Funktionen internationaler börsennotierter und Familienunternehmen in der Verteidigungs-, Maschinenbau/Konstruktions- und Schiffbauindustrie, so VW. Der Fahrzeugbauer hob hervor, dass sie in den Bereichen Wachstumsstrategien, Börsengänge, Transformation und Industriemärkte ebenso umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen habe wie auf den Gebieten Risikomanagement, Compliance und Exportkontrolle. Wiegand hat den Vorsitz im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates übernommen.